Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben – HG 85 Köthen II 30:28
Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mit einem hochverdienten 30:28 Erfolg gegen die HG 85 Köthen II wahrten die Reichardtswerbener Verbandsliga-Handballer die Chancen auf den Klassenerhalt, die nach dem überraschenden Franklebener Sieg gegen Rosslau aber deutlich gesunken sind. „Wir sollten uns weiter auf uns selbst konzentrieren und dann gibt es am letzten Spieltag noch eine Chance. Dass die nur noch gering ist, wissen wir selbst. Zuerst zählt aber Wolfen“, blickte Mannschaftskapitän Peter Klaaßen schon mal voraus.

Gegen die Regionalliga-Reserve aus Köthen hatte aber wieder einmal Alfred Hitchcock die Regie geführt. Fast über die gesamte Spielzeit lagen die Hausherren mit 2-3 Toren in Front, doch in der 57. Minuten glichen die Gäste zum 28:28 wieder aus. Dass die Punkte letztlich die Geiseltalhalle nicht verliesen war der geschlossenen Mannschaftsleistung sowie einem disziplinierten Auftreten zuzuschreiben. Die weinig überzeugenden Magdeburger Schiedsrichter versuchten in der Schlussphase alle Versäumnisse bei Zeitstrafen zu ahnden. Nicht weniger als 9 davon verteilten sie in den letzten acht Minuten. Und die meisten davon trafen zu Recht die Gäste, die sich auch über eine Rote Karte mehr nicht hätten beschweren dürfen. „Das ganze Spiel war ziemlich kraftraubend. Die offensive 4:2 Deckung hat uns zwar viele Räume eröffnet, aber wir haben zu viele Bälle frei stehend verschenkt“ meinte Rückraumshooter Sebastian Enke an. Doch gerade die Achse Jänckel-Klaaßen-Enke sorgte bei den Gästen für eine Menge Kopfzerbrechen.

Die Köthener reagierten nach guten Start (4:6) schnell auf die starke TSV-Rückraumreihe und versuchte über eine Pressdeckung der beiden Halben gegen zu steuern. Doch da Graßmeyer am Kreis ordentlich rackerte und Spielmacher Kühling seine Nebenleute mehrfach klug in Szenen setzte, hatte der TSV mit dieser Taktik keine größeren Probleme. Über 10:7 setzte sich der TSV auf 14:10 ab, ließ aber in der mehrfach Abwehr die nötige Konzentration vermissen. Bestes Beispiel dafür der 14:13 Anschlusstreffer mit der Pausensirene von weit jenseits der Freiwurflinie.

„Die Probleme im Spiel eins-gegen-eins konnten wir aber über die gesamte Spielzeit nicht abstellen. Individuell waren die Gäste im Vorwärtsgang einen Tick besser. Handball ist aber eine Mannschaftssportart“ erklärte Coach Liebau. Und genau dieser Zusammenhalt brachte den TSV weiter nach vorn. 21:16 stand es nach 40 Minuten. Graßmeyer holte sich den Abpraller vom Holz und lochte sicher ein. Und bis zum 28:25 (54. Minute) sahen die Reichardtswerbener immer noch wie die sicheren Sieger aus. Doch als sich das Parkett merklich leerte und sich teilweise nur noch 3 Spieler gegenüber standen, spielten die Köthener ihre Schnelligkeitsvorteile aus. Mit der Rückkehr von Hüttig ins Tor und einigen Undiszipliniertheiten der Gäste konnten doch noch beide Punkte sicher eingefahren werden.

Die Ausgangssituation ist aber weiter äußerst kritisch. Der TSV muss in Wolfen sowie zu Hause gegen Wittenberg gewinnen sowie auf weitere Ausrutscher der anderen Teams hoffen.

Es spielten: Christian Kuckuk und Mirko Hüttig im Tor; Sebastian Enke (6), Ingo Graßmyer (4), Kevin Jänckel (9/3), Peter Klaassenn (8), Daniel Kühling (1), Thomas Stößer, André Rößler, Michel Simon, Frank Uhlemannn (2)

Von Daniel Wolf-Dziura

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