Roßlauer HV Jahn – TSV Reichardtswerben: 31:28 (14:15)
Am vergangenen Wochenende stand für die Handballer des TSV Reichardtswerben die überaus schwere Aufgabe beim Roßlauer HV Jahn auf dem Programm. Die Heimmannschaft steht an der Tabellenspitze und macht sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Oberliga.
Wer aber gedacht hätte, dass der Spitzenreiter dem TSV etwas vor machen konnte, sah sich ab der ersten Minute getäuscht. Zwar fand der Gastgeber besser ins Spiel und führte schnell mit 3 Zählern (4:1), aber nachdem alle TSV Akteure ihre Anfangsnervosität abgestellt hatten, entwickelte sich eine äußerst ausgeglichene Partie. In deren Verlauf kamen die Gäste immer besser ins Spiel und überraschten die Roßlauer mit gekonnten Aktionen im Angriff und einer stabilen Abwehr. Nach einem furiosem Zwischenspurt zum Ende der ersten Halbzeit gelang es den Männern des TSV 1896 einen 13:10 Rückstand in eine 14: 15 Pausenführung zu wandeln.
Entsprechend motiviert wurde in der Pause über den weiteren Verlauf der Begegnung diskutiert. Aber alle waren sich einig, dass die kommende Halbzeit noch einmal alle Kräfte abverlangt. Dementsprechend konzentriert gingen die Handballer aus Reichardtswerben zu Werke und konnten den knappen Vorsprung von 3 Toren bis in die 42. Spielminute verteidigen. Maßgeblichen Anteil daran hatten Kevin Jänckel und Sebastian Enke. Diese glänzten immer wieder durch gekonnte Aktionen von rechts Außen und über die Mittelposition. Die notwendige Sicherheit in der Abwehr bot ein ums andere mal Mirko Hüttig im Tor des TSV.
Die Roßlauer erkannten die Gefahr durch Sebastian Enke und bedachten diesen mit einer Manndeckung. Ab diesem Zeitpunkt fehlte dem TSV einiges an Durchschlagskraft im Angriff und durch Nachlässigkeiten in der Abwehr lud man den Gastgeber förmlich zum Torerfolg ein. Logisches Resultat war der 22:22 Ausgleich nach etwa 45 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt lief in den Angriffsbemühungen viel über Ingo Graßmeyer. Dieser versuchte unermüdlich vom Kreis den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Gelang dies nicht direkt, so wurde aufgrund von Foulspiel auf Strafwurf entschieden. Diese führten dann durch Kevin Jänckel zum Torerfolg. Leider ließen die Unparteiischen die nötige Spielerstrafe vermissen, so dass dem TSV kein echter Vorteil entstand. Im Gegenzug wurden die Gästespieler bei Foulspiel mit einer 2 Minuten Strafe vom Platz geschickt und holten sich zum Teil durch unnötige Diskussionen sogar noch einen zweiminütigen Nachschlag.
Die Spielentscheidende Phase begann in der 55. Minute beim Stand von 27:27. In dieser erhöhte der Gastgeber den Druck auf das TSV Gehäuse und konnte sich mit 2 Toren absetzten. Der Abwehrverband aus Reichardtswerben lies zu diesem Zeitpunkt die nötige Gegenwehr vermissen und im Angriff scheiterte Peter Klaaßen völlig freistehend am gegnerischen Pfosten. Dennoch gelang Ingo Graßmeyer der Anschlusstreffer zum 29: 28. Dieser stellte aber auch den letzten zählbaren Erfolg der Gäste dar. Dem Gastgeber gelangen in den letzten Sekunden noch die spielentscheidenden Treffer, so dass die Partie mit einem unglücklichen 31:28 Erfolg für Roßlau endete.
Die Reaktionen der Spieler des TSV nach dem Spiel hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Während ein Grossteil mit sich und der gezeigten Leistung haderten, ließen andere ihrem Frust freien Lauf, um so das unfassbare zu verarbeiten. Das Ergebnis der Begegnung konnte natürlich nicht mehr beeinflusst werden, aber wiederum so kurz vor dem Erfolg zu scheitern scheint in dieser Saison das Los des TSV Reichardtwerben zu sein.
Die gezeigten Leistung gegen eine Spitzenmannschaft der Verbandsliga-Süd lässt indes für die verbleibenden Begegnungen auf ansehnlichen Leistungen hoffen. Auf die Unterstützung durch die Fangemeinde des TSV können die Handballer aus Reichardtswerben unter allen Umständen bauen.
Es spielten: Hüttig u. T. Enke im Tor, Eichardt (3), S. Enke (7), Graßmeyer(7), Jänckel(6), Stößer, Rößler, A. Nöhring, Uhlemann(3) und Klaaßen (1)
