TSV Reichardtswerben besiegt Angstgegner
Handball-Verbandsligist TSV Reichardtswerben konnte am Samstag Abend zwei wichtige Punkte auf der Haben-Seite verbuchen und sich mit 8:8 Punkten im Tabellenmittelfeld festsetzen. Gegen den erklärten Angstgegner aus Steuden, gegen den man sich in der Vergangenheit immer sehr schwer tat, konnte die Klaaßen-Truppe einen verdienten 30:25 erfolg einfahren. Beste Torschützen waren Ingo Graßmeyer mit 9 (davon 5 Siebenmeter) für den TSV und Jens Lanzendörfer mit 10 Treffern für die Gäste. Doch am Anfang taten sich die Hausherren, die auf Schendel, Reischke und Nachrücker Uhlemann verzichten mussten und keine Alternative für die linke Aufbauseite hatten, äußerst schwer. Kaum ein Mittel fruchtete gegen die unorthodoxen Steudenener, die zwischenzeitlich mit vier Toren (4:8, 13. Minute) in Front lagen. Gleich zu Beginn beorderte Spielertrainer Peter Klaaßen André Rößler als Privatwachmann für Steudens Kanonier Lanzendörfer ab. Die Statistik sprich mit 10 Lanzendörfer-Toren zwar gegen die Maßnahme, doch Klaaßen hatte sich viel mehr dabei gedacht. „Laß ihn doch seine Tore schießen, aber im 1:1 Clinch in der Abwehr wären eventuell genau so viele Tore gefallen, doch wir hätten Zeitstrafen en masse bekommen. Lanzendörfer ist einer der stärksten im sprichwörtlichen Nahkampf. André hat deshalb seine Sache außerordentlich gut gelöst.“ So kamen die Hausherren, bei dem Abwehrspezialist Reischke vor allem im Mittelblock fehlte, mit gerade vier Strafzeiten aus.
Nachdem man sich auf den Steudener Hühnerhaufen (in Anlehnung an deren Trikotsponsor) besser eingestellt hatte, konnte der TSV verkürzen und langsam das Zepter übernehmen. Der ansonsten blasse Sebastian Enke lochte zum 11:11 Remis ein und ein ganz starker Frank Eichardt besorgte die erstmalige 14:13 Pausenführung.
Die zweite Hälfte begann sehr ausgeglichen. Das Niveau war jetzt um einiges höher, was vor allem der TSV zu verantworten hatten. Nachwuchskeeper Tristan Enke im Reichardtswerbener Gehäuse steigerte sich deutlich und brachte die Gäste mit einigen Glanzparaden zur Verzweiflung. Die Spielentscheidung fällt zwischen der 45. und 55. Minute. Die Hausherren sind hellwach und bestrafen jeden Fehler der trotzdem nicht enttäuschenden Gäste. Aus einem 21:21 schießen die Reichardtswerbener die 28:21 Vorentscheidung. Rößler und Kühling nehmen die Anspiele ihrer Nebenleute dankbar auf und schließen konsequent ab. Und auch der in der letzten Zeit starke Kevin Jänckel lässt sich nicht bitten und tauchte mehrfach völlig frei vorm Steudener Gehäuse auf.
Trotzdem war nicht alles Gold was glänzt. Die letzten fünf Minuten können die Hausherren getrost unter „Übermotivation“ verbuchen. Warum man die Hektik der Gäste mitmachte und viele Fehler in der überflüssigen Tempohatz provozierte bleibt alleine ein Reichardtswerbener Rätsel. Doch mehr als Kosmetik gelang den Gästen nicht. Die Reichardtswerbener behielten damit Kontakt zum Mittelfeld und können in der kommenden Woche in Radis erstmals wieder ein positives Punktekonto erreichen.
Es spielten. T. Enke und Hüttig im Tor; Eichardt (6), S. Enke (2), Graßmeyer (9/5), Jänckel (6), Klaaßen (3), Kühling (1), Stößer, Eichardt (5), Schmidt (1), Rößler (3)
