Gäste dominieren faires Kreisderby
Der Weißenfelser HV 91 setzte sich
am Sonntag im mit Spannung erwarteten Derby gegen den TSV
Reichardtswerben verdient nach 60 temporeichen Minuten durch. Die
Herda-Schützlinge gerieten beim 29:24 Auswärtserfolg in der Schlussphase
nur noch einmal in Bedrängnis, konnten vor 400 Besuchern aber beide
Punkte aus der Geiseltalhalle in Braunsbedra entführen. Erfolgreichste
Torschützen waren Frank Eichardt (TSV) mit 6 und Sebastian Schlegel (WHV)
mit 10 Treffern. Die Gäste halten als Zweiter damit weiter Kontakt zur
Tabellensitze während für den TSV als Vorletzter (2:6 Punkte) das Wasser
langsam steigt.
Den besseren Start erwischten die Hausherren, die vor allem in der
Anfangsphase oft nur auf Kosten von Strafwürfen gestoppt werden konnten.
Nach 10 Minuten war die TSV-Überlegenheit aber schon dahin. Vor allem
der 21jährige Sebastian Schlegel sollte zum Hauptproblem für die
Reichardtswerbener Hintermannschaft werden. Zwar konnte man auch eine
ganze Reihe von Würfen und Anspielen an den Kreis unterbinden, doch
unbekümmert spielte Schlegel sein Pensum herunter. Zehn eigene Treffer
sowie viele kluge Anspiele auf den starken Ingo Schäfer am Kreis zeigten
das Hauptproblem den Reichardtswerbener Defensive. „Wir standen einfach
zu passiv, so frei und ohne Körperkontakt darf man einen Spieler nicht
zum Wurf kommen lassen“, schätzte TSV-Abwehrrecke Thomas Stößer ein. Zur
Pause führten die Gäste bereits mit 12:15. Ein Donnerwetter gab´s in der
Heimkabine trotzdem nicht. „Wir wollten über mehr Engagement und
Disziplin zurück ins Spiel kommen. Dies ist uns heute leider überhaupt
nicht gelungen“, so Spielertrainer Peter Klaaßen.
In der Tat sah man in Hälfte zwei einen nervösen und unkonzentrierten
TSV wie lange nicht mehr. Fehlabspiele und einfache Ballverluste
mischten sich mit drucklosen Würfen vor allem der linken Angriffsseite.
Die Gäste spulten ihr Programm souverän herunter, erhöhten zeitweise auf
6 Treffer (44. Minute 17:23) und kamen nur noch einmal in Bedrängnis. 6
Minuten konzentrierte Abwehrarbeit und sichere Abschlüsse im Angriff
brachten die Hausherren noch einmal zurück. Beim 22:23 war der TSV
plötzlich wieder da – um danach in die alte Lethargie zu verfallen. Drei
Tore in Folge ließen alle Träume auf einen Punkt zerplatzen, da die
Gäste wesentlich weniger Fehler machten als ein heute völlig
indisponierter TSV Reichardtswerben.
Für die Gästefans ganz sicher ein schöner Handballnachmittag, der seinem
Gegenüber noch einige Magenschmerzen bereiten wird. Für den TSV kann es
nur am nächsten Wochenende um Wiedergutmachung gehen. Mit den Bunesen
aus Schkopau wartet der nächste Derby-Gegner, doch die gingen bislang
alle verloren.
TSV mit: Hüttig und T. Enke im Tor; Eichardt (6/6), S. Enke (3), Graßmeyer (3/1), Jänckel (4), Klaaßen (4), Kühling, Reischke (1), Schendel (1), Stößer (1), Schmidt (1)
WHV mit: Fischer und Wyremba im Tor; Götze, Faust (4), Wünsch (5), Schlegel (10), Kunth, Zeigermann, Braun (3), Schäfer (6), Schmidt, Reichert
