Berichte I. Männer

11.04.08

Heimschlappe für Herda-Schützlinge

WHV wird von Reichardtswerben auseinander genommen

VON ROLF KERN, 20.02.05

Weißenfels/MZ. Eine völlig indiskutable Leistung zeigte der WHV am Sonntagnachmittag in der Handball-Verbandsliga mit der 26:35-Heimpleite im Abstiegs-Duell gegen Reichardtswerben. Gewinner dieser Partie war zweifelsohne Keeper Mirco Hüttig, der reihenweise Siebenmeter hielt und die Gegner mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte. Insgesamt zeigten die Schiedsrichter 22-mal in der recht fairen Begegnung auf den ominösen Punkt, und Hüttig hatte fünfmal die besseren Nerven. "Ein Kompliment für die gesamte Mannschaft. Es ist nicht nur der Torwart, der ein Match gewinnt", gab sich Hüttig bescheiden. Erfolgreichster Schütze beim Sieger war Ingo Graßmeyer mit elf Treffern.
"Rechnerisch ist noch alles drin. Aber die Niederlage, auch in dieser Höhe verdient, gibt einen Knacks. Wir waren nicht in der Lage, die leichten Tore zu markieren", zog WHV-Coach Michael Herda Bilanz. "Vor allem die Einstellung hat gestimmt. Die Zuschauer haben uns einen großen Rückhalt gegeben. Jetzt müssen wir die Euphorie für die nächsten Partien konservieren", so TSV-Spielertrainer Peter Klaaßen. Sein Team war im Gegensatz zur 26:37-Pleite in der letzten Partie gegen Naumburg / Stößen nicht wieder zu erkennen. Die Akteure standen sicher in der Abwehr, packten konsequent zu und ließen im Angriff den Ball laufen.
Zunächst verlief die Begegnung bis zum 4:4 recht ausgeglichen. Dann zog Reichardtswerben auf 7:4 davon. War das letzte Match nur auf Klaaßen zugeschnitten, so hatten diesmal alle Aktiven ihren Anteil am Erfolg. Langsam wurden die Gäste-Anhänger wach und feuerten ihre Männer an. Der TSV agierte mit einer 6:0-Deckung, während sich die Verteidigung der Einheimischen im Laufe der Partie löchrig wie ein Schweizer Käse erwies. Nach dem 7:12 zeichnete sich ein Debakel für die Gastgeber ab. Planlos wurde der Ball gespielt, ein System war nicht zu erkennen. Wurden jedoch Chancen herausgeholt, war meistens bei Hüttig Schluss. Kontinuierlich vergrößerte Reichardtswerben seinen Vorsprung. Keeper Ralf Fischer konnte einem schon Leid tun. Ein Raunen ging durch die Halle, als Frank Eichardt vom TSV nach einem groben Foul die rote Karte gezeigt bekam. "Als er vom Platz flog, habe ich nicht mit einem Erfolg gerechnet", sagte Kreisläufer Graßmeyer. Aber die Klaaßen-Truppe blieb ruhig und lag zur Halbzeit mit 18:11 in Front. Zu diesem Zeitpunkt hatten etliche Weißenfelser Fans ein ungutes Gefühl für den zweiten Abschnitt. Die Aktionen der Hausherren blieben weiter nur Stückwerk und waren viel zu durchsichtig. Man hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Mannschaft könnte das Spiel drehen. Zwischenzeitlich lag das Team mit 14:22 hinten. Klaaßen war mittlerweile aufgewacht und machte mit seinen Gegnern teilweise, was er wollte. Acht Minuten vor Schluss musste Eckhard Reischke nach seiner dritten Zwei-Minutenstrafe vom Platz. Dies hatte jedoch keine Bedeutung, die Punkte waren im Sack. Voller Begeisterung feierten die Fans ihr Team nach dem Schlusspfiff.

Weißenfels: Fischer, Wyremba im Tor; Götze, Faust 4 / 1, Schlegel 6 / 3, Hammer 5 / 3, Kunth, Braun 3, Schäfer, Schrei je 1, Reichert 2, Jan Schmidt 4.

Reichardtswerben: Hüttig, Enke im Tor, Reischke 3, Rößler, Nöhring 4, Klaaßen 5, Graßmeyer 11 / 6, André Schmidt 4, Eichardt 1 / 1, Stößer, Uhlemann 2, Schendel 5.

 
 

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