Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben – TuS Dieskau-Zwintschöna  34-24 (10:15)

                            Zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht

Da schauten einige Zuschauer ungläubig zur Anzeigetafel und verstanden nicht richtig, was mit dem TSV Reichardtswerben los war. Die Klaaßentruppe bot in der ersten Hälfte gegen den Aufsteiger TuS Dieskau-Zwintschöna Handball zum Abgewöhnen. „Wir waren überhaupt nicht bei der Sache, die Abwehr hat den Namen nicht verdient und im Angriff spielt jeder nur für sich alleine“, polterte Heim-Coach Wolf-Dziura zur Pause. Da stand es 10:15 für den Außenseiter und kaum einer der zahlreichen Fans gab noch einen Pfifferling auf den TSV. „Wir haben ja vor den erfahrenen Gästen gewarnt, vielleicht haben wir sie auch stärker geredet als notwendig, trotzdem darf man 30 Minuten lang eine solche Leistung nicht anbieten. Bei einem stärkeren Gegner geht das ins Auge“, meinte Klaaßen nach dem Spiel. Doch genauso ungläubig war der Blick zum Schluß: 34:24 Heimsieg, die Fans stehen auf ihren Plätzen und feiern ihren TSV als Tabellenvierten mit 15:9 Punkten.
In der Kabine müssen wohl die richtigen Worte gefallen sein. Zumindest setzten die Reichardtswerbener die Taktik dann auch um. „Da die Dieskauer zwei Mann wechselten, wollten wir das Tempo erhöhen und die Gäste viel mehr unter Druck setzen“, so Klaaßen. Doch auch in der Abwehr packte die Heimsieben endlich zu. Mit der Einwechslung von Henry Voigt wurde die Defensive deutlich stabiler, die Gäste konnten ohne Körperkontakt nicht mehr aufs TSV-Gehäuse werfen. Klaaßen, Graßmeyer und Schmidt sorgten für den Anschluss, Sebastian Enke holte die erstmalige Führung beim 21:20 in der 45. Minute und knipste den Gästen damit praktisch das Licht aus. Fortan spielten nur noch die Roten und schossen den Aufsteiger noch deutlich ab. Die Reichardtswerbener waren dann so heiß gelaufen, dass sich Klaaßen und Schmidt beim Gegenstoß sogar noch selbst den Ball wegnahmen. Zwei Hiobsbotschaften gab es für den TSV aber auch: Jänckel knickte im Sprunggelenk um und musste vom Feld getragen werden, ebenso wie Voigt, der vom Gegenspieler an der Nase getroffen wurde und nicht mehr weiter spielen konnte. „Es hat geknirscht und die Nase ist nicht mehr gerade, sieht nicht gut aus“, so Voigt. Sollte sich die Nasenbeinfraktur bestätigen, drohen dem Ex-Großkorbethaer 6 Wochen Pause. Graßmeyer, Schmidt und Frank Uhlemann setzten dann den Schlusspunkt unter eine Partie mit zwei Gesichtern, aber einem hochverdienten Sieger. Am 15. Januar geht es in der Handball-VL weiter, dann müssen die Reichardtswerbener zum Dessauer HV II.
Weiter in der Schwebe hängt die Neuansetzung des Punktspiels gegen die HSG Naumburg-Stößen, als keine Schiedsrichter angereist waren (die MZ berichtet). Im ersten Urteil des HVSA sollte die Partie neu angesetzt werden, der TSV Reichardtswerben hat aber vor dem Sportgericht des Regionalverbandes Einspruch dagegen eingelegt.                                                                                         Daniel

TSV mit: T. Enke und Hüttig im Tor; S. Enke 6, Graßmeyer 7/3, Klaaßen 6, Reischke, Uhlemann, 1, Schmidt 6/1, Voigt, Schendel 5, Jänckel 3

 

 
 

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