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TSV Reichardtswerben – TuS Dieskau-Zwintschöna
34-24 (10:15)
Zwei
Halbzeiten wie Tag und Nacht
Da schauten einige Zuschauer ungläubig zur Anzeigetafel und verstanden
nicht richtig, was mit dem TSV Reichardtswerben los war. Die
Klaaßentruppe bot in der ersten Hälfte gegen den Aufsteiger TuS
Dieskau-Zwintschöna Handball zum Abgewöhnen. „Wir waren überhaupt nicht
bei der Sache, die Abwehr hat den Namen nicht verdient und im Angriff
spielt jeder nur für sich alleine“, polterte Heim-Coach Wolf-Dziura zur
Pause. Da stand es 10:15 für den Außenseiter und kaum einer der
zahlreichen Fans gab noch einen Pfifferling auf den TSV. „Wir haben ja
vor den erfahrenen Gästen gewarnt, vielleicht haben wir sie auch stärker
geredet als notwendig, trotzdem darf man 30 Minuten lang eine solche
Leistung nicht anbieten. Bei einem stärkeren Gegner geht das ins Auge“,
meinte Klaaßen nach dem Spiel. Doch genauso ungläubig war der Blick zum
Schluß: 34:24 Heimsieg, die Fans stehen auf ihren Plätzen und feiern
ihren TSV als Tabellenvierten mit 15:9 Punkten.
In der Kabine müssen wohl die richtigen Worte gefallen sein. Zumindest
setzten die Reichardtswerbener die Taktik dann auch um. „Da die
Dieskauer zwei Mann wechselten, wollten wir das Tempo erhöhen und die
Gäste viel mehr unter Druck setzen“, so Klaaßen. Doch auch in der Abwehr
packte die Heimsieben endlich zu. Mit der Einwechslung von Henry Voigt
wurde die Defensive deutlich stabiler, die Gäste konnten ohne
Körperkontakt nicht mehr aufs TSV-Gehäuse werfen. Klaaßen, Graßmeyer und
Schmidt sorgten für den Anschluss, Sebastian Enke holte die erstmalige
Führung beim 21:20 in der 45. Minute und knipste den Gästen damit
praktisch das Licht aus. Fortan spielten nur noch die Roten und schossen
den Aufsteiger noch deutlich ab. Die Reichardtswerbener waren dann so
heiß gelaufen, dass sich Klaaßen und Schmidt beim Gegenstoß sogar noch
selbst den Ball wegnahmen. Zwei Hiobsbotschaften gab es für den TSV aber
auch: Jänckel knickte im Sprunggelenk um und musste vom Feld getragen
werden, ebenso wie Voigt, der vom Gegenspieler an der Nase getroffen
wurde und nicht mehr weiter spielen konnte. „Es hat geknirscht und die
Nase ist nicht mehr gerade, sieht nicht gut aus“, so Voigt. Sollte sich
die Nasenbeinfraktur bestätigen, drohen dem Ex-Großkorbethaer 6 Wochen
Pause. Graßmeyer, Schmidt und Frank Uhlemann setzten dann den
Schlusspunkt unter eine Partie mit zwei Gesichtern, aber einem
hochverdienten Sieger. Am 15. Januar geht es in der Handball-VL weiter,
dann müssen die Reichardtswerbener zum Dessauer HV II.
Weiter in der Schwebe hängt die Neuansetzung des Punktspiels gegen die
HSG Naumburg-Stößen, als keine Schiedsrichter angereist waren (die MZ
berichtet). Im ersten Urteil des HVSA sollte die Partie neu angesetzt
werden, der TSV Reichardtswerben hat aber vor dem Sportgericht des
Regionalverbandes Einspruch dagegen eingelegt.
Daniel
TSV mit: T. Enke und Hüttig im Tor; S. Enke 6, Graßmeyer 7/3, Klaaßen 6,
Reischke, Uhlemann, 1, Schmidt 6/1, Voigt, Schendel 5, Jänckel 3
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