Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben - HG 85 Köthen II 29:29 (16:13)

Punktverlust oder -gewinn ?

Am Ende wusste man auf TSV-Seite nicht so recht, ob man gegen die HG 85 Köthen einen Punkt gewonnen oder verloren hatte. "Im letzten Jahr hätten wir wohl noch verloren, deshalb bin ich nicht unzufrieden über das Ergebnis. Die Art und Weise allerdings liegt mir doch schwer im Magen. Das bislang schlechteste Saisonspiel", so TSV-Heimcoach Daniel Wolf-Dziura. Die Spieler sahen die Sache etwas anders. Gerade Unglücksrabe Nico Schendel ging mit sich Hart ins Gericht. "Das darf mir einfach nicht passieren. Wir müssen die Uhr runterspielen, dann haben wir beide Punkte". Dabei spielte der 31jährige auf eine Situation 50 Sekunden vor Spielende an, als der TSV in Führung liegend leichtfertig den Ball vertändelte und sich noch im Gegenzug den verdienten 29:29 Ausgleichstreffer für die unermüdlichen Köthener einfing. Der letzte Wurfversuch durch Sebastian Enke brachte nichts mehr ein. Die Gäste feierten einen Punkt, die TSV-Spieler trotteten wie begossene Pudel vom Feld.
Dabei begannen die Hausherren im neuen Outfit selbstbewusst. Köthen versuchte über eine Pressdeckung gegen Schendel, der bei den Roten Regie führte, das TSV-Angriffsspiel zeitig zu stören. Doch Enke und Klaaßen auf den Halbpositionen sowie Rechtsaußen Jänckel spielten mit der HG 15 Minuten lang Katz und Maus. Zumal Mirko Hüttig im TSV-Gehäuse einen Glanztagerwischte und selbst unmöglichste Bälle abwehrte. Der TSV führte schnell 7:3, später 10:6 - und hörte plötzlich auf, Handball zu spielen. Der Bruch kam, als der Köthener Benecke nach einer harten Aktion von Jan Schmidt lange auf den Spielfeld behandelt werden musste. Das Selbstbewusstsein war plötzlich weg, die Bälle landeten meist neben dem Gehäuse, einzig Hüttig hielt das Spiel offen. Trotzdem gingen die optisch immer noch unterlegen Gäste mit 12:13 in Führung. Ab der 24. Minute war der TSV noch mal wach und zog eigentlich beruhigend mit 16:13 davon.
Doch Klaaßens Worte in der Kabine reichten nur bis zur 42. Minute. Der TSV konnte sogar durch Jan Schmidt, Klaaßen und Jänckel auf 24:19 enteilen, doch dann war der Ofen endgültig aus. Zumal nach den Platzverweisen gegen Schmidt und Jänckel (jeweils 3x2 min) die Alternativen fehlten. Der Rückraum konnte keine Akzente mehr setzen, zum Glück brachte Klaaßen aber alle Strafwürfe im Köthener Netz unter. Doch die Regionalliga-Reserve witterte ihre Chance und schlug eiskalt zu. 26:27 leuchtete es in der 52. Spielminute auf der Anzeigetafel auf. Kühling erlöste die Heimfans nach 10 Minuten ohne Feldtor mit einem Verzweiflungswurf von der Grundlinie, Klaaßen brachte den TSV noch mal in Front. Da aber auch die Gäste trafen, musste die Entscheidung in den letzten Sekunden fallen.
Die gut amtierenden Schiedsrichter Müller und Kaiser beendeten schließlich mit einem leistungerechten Remis die Partie, die den TSV weiter auf Platz vier der Tabelle verweilen lässt.                                                                                  Daniel

TSV mit: Hüttig und T. Enke im Tor; S. Enke 4, Jänckel 9/1, Graßmeyer 1,
              Klaaßen 8/3, Kühling 1, Rößler, Schendel 2, A. Schmidt, J. Schmidt 4/1,
              Uhlemann

 

 
 

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