Berichte I. Männer

11.04.08

TSV Reichardtswerben – SG Kühnau 35:31 (15:17)
 
40 Minuten bestimmt der Aufsteiger
TSV rettet in Schlussphase zwei wichtige Punkte
 

In der Handball-Verbandsliga sicherte sich der TSV Reichardtswerben am Sonntag nach schwachem Spiel zwei wichtige Punkte gegen den Aufsteiger SG Kühnau und bleibt damit weiter Tabellenfünfter. Doch die Rand-Dessauer, die als Tabellenletzter in die Geiseltalhalle kamen, präsentierten sich wesentlich besser, als es der Punktestand vermuten ließ. „Kühnau war über 40 Minuten die bessere Mannschaft, wir konnten uns erst durch die bessere Physis am Ende durchsetzen. Abwehrarbeit fand heute wieder nicht statt“, meinte TSV-Spielertrainer Peter Klaaßen nach der Partie. Und die hatte für den TSV auch ein Novum. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir mal ein Spiel ohne Zeitstrafe überstanden haben. Das ist zwar gut für die Fair-Play-Wertung, sagt aber auch alles über unsere Defensive aus. Verteidigen wir so in der nächsten Woche in Naumburg, wird es ein Debakel geben“, so Coach Wolf-Dziura. Gar nicht erfreut über die ungleiche Zeitstrafenverteilung war Kühnaus Trainer Wollschläger: „Im Abstiegskampf wirst Du nur noch verarscht. Die 2-Minuten-Strafen waren ein Witz!“ wetterte er nach dem Spiel und war mit der Leistung der Referees nicht einverstanden.
Schon zu Beginn war der TSV, bei dem der 17jährige Philipp Wedwitschka sein Verbandsliga-Debüt feierte, noch im Tiefschlaf. Nach 3:40 Minuten flog die Grüne Karte bereits auf den Zeitnehmer-Tisch. Die Gäste führten 1:5 und machten was sie wollten. Einige laute Worte brachten beim Team-Time-Out kurzzeitige Besserung, doch nach der einzigen Führung (8:7. 12. Minute) war der TSV wieder von allen guten Geistern verlassen. Der TSV-Coach dazu: „Wir sind nicht mal ansatzweise mit der offenen Deckung der Kühnauer zurechtgekommen. Zu wenig Laufspiel und kaum Unterstützung für den Rückraum haben den Gästen immer wieder in die Karten gespielt. Zumal hat der Kühnauer Keeper alles gehalten, was haltbar war“. Und so zwang der Tabellenletzte dem TSV weiter sein Spiel auf, legte teilweise 5 Tore vor (10:15, 27:Minute) und brachte zur Pause noch eine Zwei-Tore-Führung (15:17) in die Kabine.
Und auch im zweiten Spielabschnitt tat sich der Gastgeber weiter sehr schwer. Einzig wenn auch die Roten mal das Tempo deutlich erhöhten, bekamen die Gäste einige Probleme. Die klaren körperlichen Nachteile des Aufsteigers führten jetzt immer wieder zu Zeitstrafen, die die Reichardtswerbener allmählich auch nutzten. In der 48. Minuten glich der TSV wieder aus (27:27) und ließ danach nichts mehr anbrennen. Vor allem Kevin Jänckel (10/3) sowie Klaaßen und Jan Schmidt (beide 7) sorgten im Angriff für Gefahr – im Fall Schmidt aber auch in der Abwehr. „Jan hatte heute wieder zwei Gesichter, vorne hui und hinten Pfui. Um in Naumburg bestehen zu können brauchen wir aber 60 Minuten Leistung von allen. Und zwar vorne und Hinten !“, blickte Wolf-Dziura schon mal auf das brisante Derby in der kommenden Woche voraus. Die HSG wird sich für die Niederlage am Grünen Tisch revanchieren wollen.                                                        Daniel

TSV mit: Enke im Tor; Eichardt, Rößler, Reischke (je 1), Wedwitschka, Jänckel 10/3, Schmidt 7, Klaaßen 7, Graßmeyer 4, Schendel 4,
 

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