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HSG Naumburg-Stößen – TSV Reichardtswerben
33:28 (16:14)
Nach Klaaßen´s Rot verliert der TSV den Kopf
Handball-Verbandsligist TSV Reichardtswerben schrammte in Naumburg knapp
an einer Überraschung vorbei. Die Klaaßen-Truppe verlor bei der HSG
Naumburg-Stößen erst in der Schlußphase mit 28:33, rutscht in der
Tabelle auf Rang sechs mit 19:15 Punkten, während der Gastgeber nach dem
Überraschungscoup von Kühnau (Sieg gegen Zerbst) wieder Zweiter ist.
„Nach der Roten Karte gegen Klaaßen haben wir in der letzten 5 Minuten
in doppelter Hinsicht den Kopf verloren. Absolut ärgerlich, weil wir
richtig gut am Drücker waren und drauf und dran waren, das Spiel zu
drehen“, war TSV-Coach Daniel Wolf-Dziura vom Ausgang enttäuscht. Doch
auch mit der Disziplin in den eigenen Reihen können die
Reichardtswerbener nicht zufrieden sein. „Wir haben zuviel Kraft
verbraucht, weil wir uns unnötige Zeitstrafen geleistet haben.
Diskussionen mit dem Schiedsrichter enden immer einseitig“, polterte
auch TSV-Präsident Gisbert Berhold. Gleich fünfmal mussten TSV-Akteure
nach verbalem Foulspiel für 2 Minuten auf die Bank. Schendel, Enke und
Schmidt hatten ihre Nerven nicht im Zaum.
Dabei begannen die Gäste wie die Feuerwehr und drückten der Partie in
den ersten zwanzig Minuten ihren Stempel auf. Hüttig zeigte im
TSV-Kasten wieder eine erstklassige Partie und raubte den Naumburgern
mehrfach die Nerven. Doch der TSV kam nicht deutlich weg, weil im
Angriff beste Chancen versiebt wurden (u.a. 3 Siebenmeter).
HSG-Trainerin Seidler zog dann in der 20. Minuten die Grüne Karte und
ordnete ihr Team neu. Bis zur 25. Minute war der TSV noch vorne (11:12),
dann zog der Gastgeber mit dem überragenden Tobias Seyfarth auf 15:12
(Pause 16:14) davon.
„Wir wollten Seyfarth aus dem Spiel nehmen, was aber nur ansatzweise
klappte. Wenn die HSG zum Stehen kam, fiel denen auch nicht mehr viel
ein“, so Wolf-Dziura. Seyfarth machte aber weiter was er wollte und traf
trotz Sonderbewachung insgesamt 16mal. Die Naumburger hielten aber bis
zur 52. Minuten ihren knappen Vorsprung, ehe der TSV scheinbar doch noch
die Kurve bekam. Klaaßen und zweimal Jänckel brachten über blitzsaubere
Konter den 28:28 Ausgleich, die Halle war plötzlich ganz still. Doch
dann kam es für den TSV knüppeldick. Klaaßen sah nach Foulspiel Rot, was
hart aber vertretbar war. Den fälligen Strafwurf netzten die Naumburger
ein. Und im Angriff verloren die Roten plötzlich den Kopf und spielten
Alles oder Nichts. „Wir haben hier viel zu schnell abgeschlossen. Es gab
keinen Grund, Harakiri zu spielen. Das war taktisch völlig unklug, wir
haben der HSG den Weg zu Ziel geebnet“, bemerkte Berhold nach dem Spiel.
Doch trotz der Niederlage haben die Gäste ihre seit langem beste
Leistung gezeigt. Denn trotz der Niederlage war ein deutlicher
Leistungssprung zu verzeichnen.
Daniel
TSV mit: T. Enke und Hüttig im Tor, Eichardt 1, S. Enke 6, Jänckel 9/1,
Graßmeyer 1, Klaaßen 6, Reischke, Schendel 2, J. Schmidt 2, A. Schmidt,
Voigt.
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