Berichte I. Männer

11.04.08

HSG Naumburg-Stößen – TSV Reichardtswerben 33:28 (16:14)


Nach Klaaßen´s Rot verliert der TSV den Kopf


Handball-Verbandsligist TSV Reichardtswerben schrammte in Naumburg knapp an einer Überraschung vorbei. Die Klaaßen-Truppe verlor bei der HSG Naumburg-Stößen erst in der Schlußphase mit 28:33, rutscht in der Tabelle auf Rang sechs mit 19:15 Punkten, während der Gastgeber nach dem Überraschungscoup von Kühnau (Sieg gegen Zerbst) wieder Zweiter ist. „Nach der Roten Karte gegen Klaaßen haben wir in der letzten 5 Minuten in doppelter Hinsicht den Kopf verloren. Absolut ärgerlich, weil wir richtig gut am Drücker waren und drauf und dran waren, das Spiel zu drehen“, war TSV-Coach Daniel Wolf-Dziura vom Ausgang enttäuscht. Doch auch mit der Disziplin in den eigenen Reihen können die Reichardtswerbener nicht zufrieden sein. „Wir haben zuviel Kraft verbraucht, weil wir uns unnötige Zeitstrafen geleistet haben. Diskussionen mit dem Schiedsrichter enden immer einseitig“, polterte auch TSV-Präsident Gisbert Berhold. Gleich fünfmal mussten TSV-Akteure nach verbalem Foulspiel für 2 Minuten auf die Bank. Schendel, Enke und Schmidt hatten ihre Nerven nicht im Zaum.
Dabei begannen die Gäste wie die Feuerwehr und drückten der Partie in den ersten zwanzig Minuten ihren Stempel auf. Hüttig zeigte im TSV-Kasten wieder eine erstklassige Partie und raubte den Naumburgern mehrfach die Nerven. Doch der TSV kam nicht deutlich weg, weil im Angriff beste Chancen versiebt wurden (u.a. 3 Siebenmeter). HSG-Trainerin Seidler zog dann in der 20. Minuten die Grüne Karte und ordnete ihr Team neu. Bis zur 25. Minute war der TSV noch vorne (11:12), dann zog der Gastgeber mit dem überragenden Tobias Seyfarth auf 15:12 (Pause 16:14) davon.
„Wir wollten Seyfarth aus dem Spiel nehmen, was aber nur ansatzweise klappte. Wenn die HSG zum Stehen kam, fiel denen auch nicht mehr viel ein“, so Wolf-Dziura. Seyfarth machte aber weiter was er wollte und traf trotz Sonderbewachung insgesamt 16mal. Die Naumburger hielten aber bis zur 52. Minuten ihren knappen Vorsprung, ehe der TSV scheinbar doch noch die Kurve bekam. Klaaßen und zweimal Jänckel brachten über blitzsaubere Konter den 28:28 Ausgleich, die Halle war plötzlich ganz still. Doch dann kam es für den TSV knüppeldick. Klaaßen sah nach Foulspiel Rot, was hart aber vertretbar war. Den fälligen Strafwurf netzten die Naumburger ein. Und im Angriff verloren die Roten plötzlich den Kopf und spielten Alles oder Nichts. „Wir haben hier viel zu schnell abgeschlossen. Es gab keinen Grund, Harakiri zu spielen. Das war taktisch völlig unklug, wir haben der HSG den Weg zu Ziel geebnet“, bemerkte Berhold nach dem Spiel. Doch trotz der Niederlage haben die Gäste ihre seit langem beste Leistung gezeigt. Denn trotz der Niederlage war ein deutlicher Leistungssprung zu verzeichnen.                                         Daniel

TSV mit: T. Enke und Hüttig im Tor, Eichardt 1, S. Enke 6, Jänckel 9/1,
Graßmeyer 1, Klaaßen 6, Reischke, Schendel 2, J. Schmidt 2, A. Schmidt, Voigt.
 

 
 

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