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SV Steuden – TSV Reichardtswerben 32:24
(15:11)
Der Spitzenreiter ist zu clever
Der Spitzenreiter SV Steuden war zwar keine Nummer zu groß, am Ende aber
wiederum cleverer als der TSV Reichardtswerben. Die Saalkreis-Sieben siegte
in der Schafstädter Sporthalle verdient mit 32:24 und peilt unaufhaltsam den
Staffelsieg und damit der Aufstieg in die Oberliga an. Für den TSV bleibt es
dabei: Gegen die Spitzenmannschaften kann man mithalten, doch gerade an der
Breite fehlt es dem Kader. „Der erste Siebener ist top, die Torleute gehören
zur Verbandsliga-Spitze, doch von der Bank kommt nicht der notwendige Druck.
Wir werden den Kader behutsam verjüngen und einigen jungen Spielern aus der
zweiten Reihe ihre Chancen geben. Sie müssen sie nur nutzen wollen“, so
Coach Wolf-Dziura nach dem Spiel beim Spitzenreiter.
Dort bestimmten die Gäste die ersten Minuten. Vor allem Tristan Enke im
TSV-Gehäuse bestätigte seine derzeitige Trainings-Bestform auch im Spiel.
Doch nach dem 1:3 kam Sand ins Getriebe, vor allem der Deckungsverband stand
meist zu weit vom Mann weg. Steudens Rückraum-Shooter Tomahogh hatte zuviel
Platz und konnte sich mehrfach die Torecken aussuchen. Der Tabellenführer
übernahm langsam das Zepter und brachte auch von der Mittelposition immer
wieder Torgefahr, wenn gleich dessen Tore oft nach Schrittfehlern fielen.
„Egal wie, aber hier hat einfach die letzte Konsequenz im Spiel Mann gegen
Mann gefehlt“, beklagte auch Peter Klaaßen die Abwehrarbeit. Zur Pause waren
die Gäste noch auf Schlagdistanz, lagen beim 15:11 mit vier Treffern hinten.
In der zweiten Hälfte konnten sich die Hausherren erst mal nicht weiter
absetzen. Graßmeyer kam für den glücklosen Voigt am Kreis, Jan Schmidt
übernahm die Regie von Frank Eichardt. Doch als bei den Gästen zwei Mann auf
der Strafbank brummten, zogen die Steudener mit schnellen Kontern davon,
erhöhten auf 22:17. Und dann folgte die eigentliche Entscheidung: dreimal in
Folge versagten die Reichardtswerbener alleinstehend vor dem Steudener
Gehäuse. Der Tabellenführer traf dafür zum 24:17 und brachte den TSV aus dem
Konzept. Doch die Reichardtswerbener verloren diesmal nicht die Moral,
spielten weiter munter mit. Warum die Hausherren aber angesichts der
deutlichen Führung noch einmal den sprichwörtlichen Hammer rausholten,
verstand auf TSV-Seite niemand. „Einige Fouls gingen weit unter die
Gürtellinie, Lanzendörfer habe ich die Freundschaft gekündigt“, kochte
Klaaßen noch einige Zeit nach dem Spiel. Leidtragender war Jänckel, der sich
nach Ansage von Gegenspieler ein Faustschlag unterhalb des Auges abholte.
Schmidt setzte den Schlusspunkt per Strafwurf zum 32:24, der den SV Steuden
einen großen Schritt näher Richtung Oberliga bringt. Der TSV ist Siebenter
und empfängt in der kommenden Woche den Tabellennachbarn aus Radis.
Daniel
TSV mit: T. Enke und Hüttig im Tor; Reischke, Jänckel 4, J. Schmidt 3/1,
Klaaßen 7, Graßmeyer 1, Voigt, Eichardt 3/2, Schendel 3, S. Enke 3
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