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HSG Wolfen 2000 II : TSV Reichardtswerben 37 :
29
Die mitgereisten Zuschauer des Verbandsligisten TSV Reichardtswerben
sahen am vergangenen Samstagabend zwei Spielabschnitte ihrer Mannschaft,
wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. In den ersten 30 Minuten
waren die Gäste aus Reichardtwerben in der Lage, den Spielern der HSG
Wolfen II Paroli zu bieten und sogar leichte Vorteile (zwei Tore Führung
zur Halbzeit) für sich zu erarbeiten. Einzig das Ausnutzen der vielen
Überzahlsituationen ließ zu wünschen übrig. Denn die Männer aus Wolfen
gerieten durch Foulspiel und ständige Diskussionen mit den
Schiedsrichtern einige male in einfache oder sogar doppelte Unterzahl.
Die sich bietenden Freiräume konnten die Männer des TSV leider nicht
ausreichend nutzen. Mahnend wurde in den Auszeiten darüber diskutiert,
die Chancen besser und vor allem kaltschnäuziger zu nutzen. Dennoch gab
es im ersten Abschnitt wenig Grund zur Kritik am Spiel des TSV.
Insbesondere die Achse Enke, Schendel, Klaaßen konnte mit insgesamt 14
Treffern die erste Halbzeit der Gäste bestimmen. In der Abwehr ging man
resolut zu Werke und die Tatsache, dass die Heimvertretung vor dem
Pausenpfiff schon zwei rote Karten verkraften musste, stärkte das
Selbstvertrauen und vergrößerte die Aussicht, das Spiel für sich
entscheiden zu können.
Mit dem Spielstand von 13:15 begann die zweite Halbzeit und schon ab den
ersten Minuten war die Veränderung im Abwehrverhalten des TSV zu
erkennen. Zwar war man sich einig, überhastete Aktionen und unsauberes
Verhalten in der Abwehr zu vermeiden, aber gänzlich ohne Körpereinsatz
und sportliche Aggressivität in der Abwehrarbeit machte man es der
Heimmannschaft sehr einfach. Fast ohne Gegenwehr und nach Belieben
brachten diese ihre Angriffe im TSV Tor unter und erarbeiteten sich bis
zur 50.Minute einen 29:23 Vorsprung. Zu diesem Zeitpunkt Konzentrierten
sich schon zu viele Akteure des TSV nicht mehr hundertprozentig auf das
Handballspielen, sondern ließen sich von eigenen Fehlern und
Schiedsrichterentscheidungen ablenken. Die daraus resultierenden
Unkonzentriertheiten führten zu Fehlern, welche die Spieler der HSG
Wolfen konsequent mit Tempogegenstößen bestraften. Mehr und mehr ging
dann auch im Angriff der spielerische Faden verloren. Der TSV zeigte
kaum noch durchdachte Angriffe und versuchte zunehmend über
Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen. Dies fruchtete nur teilweise und
letztlich gelang es lediglich über Strafwürfe, die Ingo Graßmeyer
erarbeitete und auch selbst verwandelte, nennenswerte Aktionen zu
zeigen.
Als in der 58. Minute eine 10 Tore Führung der Gastgeber die
Anzeigetafel zierte, waren es Michael Schulze und Henry Voigt, die mit
ihrem Einsatz und drei Toren zum Ausklang des Spieles das Ergebnis auf
37: 29 korrigierten.
Peter
Der TSV spielte mit: Enke Tristan, Hüttig, Enke Sebastian (7), Graßmeyer
(6), Reischke, Rößler (1), Schendel (8), Voigt (1), Schulze (2), Nöhring
Thorsten, Klaaßen (4)
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