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Quelle: Naumburger Tageblatt
Seyfarth erlöst Burgenländer
Handball Verbandsliga: 28:27-Sieg beim TSV Reichardtswerben
Braunsbedra/coco. Nach dem wichtigen Auswärtssieg bei Buna Schkopau ging
für den Tabellenführer der Handball-Verbandsliga, Staffel Süd, HSV
Naumburg-Stößen, diesmal die Reise nach Braunsbedra zum TSV
Reichardtswerben. Die Gastgeber standen nach den letzten Ergebnissen mit
dem Rücken zur Wand. Für sie war es ein Alles-oder-Nichts-Spiel, da sich
bei einer Niederlage der Abstieg kaum noch vermeiden lässt.
Der TSV begann druckvoll und engagiert. Er überraschte den HSV mit gutem
Positionsspiel und war auch in der Abwehr zunächst Herr der Lage. So
verwunderte es nicht, dass die Gastgeber mit 3:0 in Führung gingen und
den Vorsprung bis zur 10. Minute auf 8:3 ausbauten. Erst jetzt, nachdem
sie die ersten Minuten völlig von der Rolle gewesen waren, erwachten die
Burgenländer, und sie leisteten ernsthaft Widerstand. Bis zur 20. Minute
wurde der Rückstand auf zwei verringert. Wenig später gelang Thomas
Slamka der Ausgleich zum 11:11. Die Partie war nun wieder völlig offen.
Mit 14:14 nach bestimmt nicht langweiligen 30 Minuten ging man in die
Pause.
In der zweiten Halbzeit setzt sich das abwechslungsreiche Spiel fort.
Bis zum 18:18 war es weiterhin ausgeglichen. Der Gastgeber glaubte an
seine Chance und machte es dem Spitzenreiter so schwer wie möglich.
Besonders Peter Klaaßen gab dem HSV so manches Rätsel auf. Doch nun
konnten sich die Burgenländer kleine Vorteile erspielen; sie zogen mit
20:18 in Front. Die Hausherren gaben aber nicht auf und ließen den
Rückstand nicht größer werden. Die Gäste hatten jetzt ihre stärkste
Phase. In der Abwehr wurde ein ums andere Mal abgeräumt, und im Angriff
wurden die Bälle im TSV-Gehäuse versenkt. Unterstützt von seinen
zahlreichen Fans, kontrollierte der HSV das Spiel. Jochen Gotter
erzielte einen spektakulären Treffer, als er direkt von der Strafbank
einen Konter zum 22:26 verwandelte, und im Tor entschärfte Sebastian
Fischer einige wichtige Würfe. In der Folgezeit hatte der HSV mehrfach
die Gelegenheit, für eine Vorentscheidung zu sorgen, doch leider wurden
einige hochkarätige Chancen ausgelassen. So hielt man die Gastgeber am
Leben und machte es sich selbst sehr schwer. In den letzten Minuten
wurde das Spiel noch zu einem Krimi, der nichts für schwache Nerven war.
Der TSV nutzte die Geschenke der Gäste und kam eine Minute vor dem Ende
noch mal auf ein Tor (26:27) heran. Der letzte Angriff der Burgenländer
brachte schließlich die Entscheidung in diesem spannenden Spiel, als
Torjäger Tobias Seyfarth die Lücke in der TSV Deckung fand und 20
Sekunden vor Schluss zum 26:28 einwarf. Der Treffer zum Endstand von
27:28 hatte nur noch statistischen Wert. Überglücklich fielen sich die
HSV-Akteure nach dem Abpfiff in die Arme. Sie feierten gemeinsam mit
ihren Anhängern diesen Erfolg. Es zeichnet ein Team aus, auch solche
Spiele zu gewinnen. Die Burgenländer behaupteten damit ihren
Drei-Punkte-Vorsprung vor der SG Spergau, die gegen Wittenberg/
Piesteritz II mit 29:26 gewann. Der TSV Reichardtswerben, bei dem der
scheidende Coach Daniel Wolf-Dziura noch einmal auf der Bank saß, hat
nun schon fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.
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