Berichte I. Männer

11.04.08


TuS 1947 Radis – TSV Reichardtswerben 30:27 (15:14)

Das war´s - oder – Die Angst vorm Sieg

Von Daniel Wolf-Dziura

Das die Reichardtswerbener Noch-Verbandsliga-Handballer einen neuen Trainer brauchen, ist schon einige Zeit klar. Am Samstag in Radis wäre aber auch ein Psychiater nötig gewesen. Die Gäste führten in der 53. Minute noch mit 23:26, und verloren am Ende 30:27. Kopfschütteln bei Fans und Spielern, wirkliche Antworten fand kaum jemand. „In der Schlussphase lagen wir taktisch völlig daneben. Wir führen, haben alle Trümpfe in der Hand und nehmen das Tempo nicht raus. Statt den Ball bis zum Zeitspiel laufen zu lassen, wollten wir alles mit einem Mal. Und dann kommt der Pole (Krzystof Zubrzak, d. R.) kalt von der Bank und erschießt uns. Ich fass es nicht. Wir hatten Angst vor dem Sieg“, fand Frank Eichardt als erster die Worte. Und der musste die ganze Schlussphase von der Bank verfolgen, weil er nach einem Schlag ins Gesicht (Blutung) nicht mehr mitmachen konnte. Plötzlich war beim TSV die Sicherheit weg, ging nach vorne kaum noch etwas. Das Hauptproblem hatten die Gäste aber in der Defensive. Mit dem Ausfall von Eichardt verloren die Roten die Sicherheit und bekamen Zubrzak nicht mehr in den Griff. 5 Würfe des Linkshänders, 5 Treffer und der TSV war versenkt.
Zuvor schlugen sich die Gäste in der überraschend ruhigen Halle mehr als tapfer. Wie gegen Naumburg legte man schnell 5 Tore vor, bekam aber die nötige Routine nicht ins Spiel. Radis holte so auf und zur Pause (15:14) war die Partie wieder völlig offen.
In Hälfte zwei waren zuerst die Hausherren am Drücker. Doch das 21:18 beantworteten die Reichardtswerbener mit ihrer stärksten Phase. Eichardt rutsche für den zuvor starken Ingo Graßmeyer an den Kreis und Nico Schendel agierte klug und bestimmend von der Spielmacherposition. Tristan Enke und Christian Kuckuk ergänzten sich hervorragend im Tor und erschärften 4 der 9 Strafwürfe für Radis (TSV 4/3). Leider durften die Gäste aber auch 9mal auf die Strafbank und standen in Unterzahl, während Radis gerade 3 Zeitstrafen wegen Foulspiel bekam. Für den erstmals spielberechtigten Martin Faust (HSG Prittitz-Gieckau) war die Premiere nach 44 Minuten zu Ende. Nach 5 Treffern von der „TSV-Problemposition“ Linksaußen bekam Faust die dritte Zeitstrafe und durfte vorzeitig duschen.
So sahen die Gäste in der 53. Minute wie der klare Sieger aus, hatten die Rechnung aber ohne Radis` Spielertrainer gemacht. Für den TSV eine weitere bittere Niederlage im Abstiegskampf, der damit entschieden sein dürfte. Die Bezirksliga ruft.

TSV mit: T. Enke und Kuckuk, Rößler, Meyer n.e., Jänckel 4, Klaaßen 8/3, Graßmeyer 3, Baumgarten n.e., Faust 5, Eichardt 1, Schendel 3, S. Enke 3, Schmidt
 

 

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