Berichte I. Männer

11.04.08


TSV Reichardtswerben – MSV Buna Schkopau   23:34   (13:14)

Reichardtswerben mit zu vielen Fehlern

Von Daniel Wolf-Dziura

Ein Begriff aus dem Tennis prägte das Spiel des TSV Reichardtswerben im Derby gegen den MSV Buna Schkopau. „Unforced Error“ – zu deutsch: unerzwungener Fehler. Genau diese unerzwungenen Fehler werden beim Handball meist unter der Kategorie technische Fehler verbucht. Was beim TSV am Sonntag vor allem in Halbzeit zwei los war, hatte aber nichts mehr mit einfachen technischen Fehlern zu tun. Da kamen die einfachsten Bälle nicht mehr an, flog das Leder ins Niemandsland und Buna sagte freundlich Danke. Der TSV kam nach einer ausgeglichenen 1. Hälfte (13:14) noch mit 23:34 unter die Räder, weil ab der 30. Minute kaum noch Gegenwehr stattfand. „Ich weiß nicht was nach der Pause los war, wir hatten alle Trümpfe in der Hand, waren absolut gleichwertig. Die Halbzeit kam zum falschen Zeitpunkt. Das Ende war ein Begräbnis erster Klasse“, so ein reichlich frustrierter TSV-Coach Wolf-Dziura.
Zwar kamen die Hausherren in der mit 200 Zuschauern bestens gefüllten Geiseltalhalle Braunsbedra schlecht ins Spiel und liefen zu Beginn einem 2:6 Rückstand hinterher, doch beeindruckten die Hausherren mit Konterhandball und setzten Kreisläufer Voigt gut in Szene. Die Schkopauer hatten einen Hünen ähnlichen Kalibers wie Graßmeyer gegen Voigt am Kreis gestellt, der gegen den wuseligen und ballsicheren Ex-Großkorbethaer aber selten gut aussah. Auch Bunas Torfabrik Markus Haffke wird keine gute Erinnerung an Voigt haben, denn der meldete ihn in der ersten Hälfte völlig ab. Der TSV ordnete sich und bekam die Partie in den Griff. Voigt (3), J. Schmidt und Enke sorgten für die 7:6 Führung des TSV. Es sollte die letzte bleiben. Denn schon in Halbzeit eins offenbarten die Hausherren eklatante einfachste Fehler. Bunas Weißbach (mit 11 Treffern bester Bunese) schnappte sich ein Abspiel des TSV am eigenen (!) Wurfkreis und netzte ein. Trotzdem waren die Hausherren zur Pause in Schlagdistanz und lagen nur 13:14 hinten.
Doch die Pausenansprache hatte keine Wirkung mehr. Für Voigt, der aus privaten Gründen nur eine Halbzeit spielen konnte, arbeitete Rößler jetzt als Wachschutz für Haffke. Diese Taktik ging bis in die Schlussphase auf, aber von den Außenpositionen hatten die Roten diesmal die Seuche. Der TSV brach in den zweiten 30 Minuten auseinander und machte es den Gästen ganz einfach. Auch Spielertrainer Klaaßen war ratlos: „Wir haben heute völlig neben den Schuhen gestanden und verdient auch in der Höhe verloren. Man darf sich zu Hause nicht so abschlachten lassen“, resümierte der 35jährige, der mit 6 Treffern noch bester Torschütze der Reichardtswerbener war. Für den TSV kommen jetzt zwei ganz harte Auswärtspartien in Köthen und Naumburg. Jeder Punktgewinn wäre wohl ein kleines Wunder.

TSV mit: Hüttig und Kuckuk im Tor; Rößler, Nöhring, Jänckel 1, J. Schmidt 3, Klaaßen 6/1, Graßmeyer 2, Baumgarten, Voigt 3, Eichardt 4/1, Enke 5, A. Schmidt
 

 

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