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TSV Reichardtswerben – MSV Buna Schkopau 23:34
(13:14)
Reichardtswerben mit zu vielen Fehlern
Von Daniel Wolf-Dziura
Ein Begriff aus dem Tennis prägte das Spiel des TSV Reichardtswerben im
Derby gegen den MSV Buna Schkopau. „Unforced Error“ – zu deutsch:
unerzwungener Fehler. Genau diese unerzwungenen Fehler werden beim
Handball meist unter der Kategorie technische Fehler verbucht. Was beim
TSV am Sonntag vor allem in Halbzeit zwei los war, hatte aber nichts
mehr mit einfachen technischen Fehlern zu tun. Da kamen die einfachsten
Bälle nicht mehr an, flog das Leder ins Niemandsland und Buna sagte
freundlich Danke. Der TSV kam nach einer ausgeglichenen 1. Hälfte
(13:14) noch mit 23:34 unter die Räder, weil ab der 30. Minute kaum noch
Gegenwehr stattfand. „Ich weiß nicht was nach der Pause los war, wir
hatten alle Trümpfe in der Hand, waren absolut gleichwertig. Die
Halbzeit kam zum falschen Zeitpunkt. Das Ende war ein Begräbnis erster
Klasse“, so ein reichlich frustrierter TSV-Coach Wolf-Dziura.
Zwar kamen die Hausherren in der mit 200 Zuschauern bestens gefüllten
Geiseltalhalle Braunsbedra schlecht ins Spiel und liefen zu Beginn einem
2:6 Rückstand hinterher, doch beeindruckten die Hausherren mit
Konterhandball und setzten Kreisläufer Voigt gut in Szene. Die
Schkopauer hatten einen Hünen ähnlichen Kalibers wie Graßmeyer gegen
Voigt am Kreis gestellt, der gegen den wuseligen und ballsicheren
Ex-Großkorbethaer aber selten gut aussah. Auch Bunas Torfabrik Markus
Haffke wird keine gute Erinnerung an Voigt haben, denn der meldete ihn
in der ersten Hälfte völlig ab. Der TSV ordnete sich und bekam die
Partie in den Griff. Voigt (3), J. Schmidt und Enke sorgten für die 7:6
Führung des TSV. Es sollte die letzte bleiben. Denn schon in Halbzeit
eins offenbarten die Hausherren eklatante einfachste Fehler. Bunas
Weißbach (mit 11 Treffern bester Bunese) schnappte sich ein Abspiel des
TSV am eigenen (!) Wurfkreis und netzte ein. Trotzdem waren die
Hausherren zur Pause in Schlagdistanz und lagen nur 13:14 hinten.
Doch die Pausenansprache hatte keine Wirkung mehr. Für Voigt, der aus
privaten Gründen nur eine Halbzeit spielen konnte, arbeitete Rößler
jetzt als Wachschutz für Haffke. Diese Taktik ging bis in die
Schlussphase auf, aber von den Außenpositionen hatten die Roten diesmal
die Seuche. Der TSV brach in den zweiten 30 Minuten auseinander und
machte es den Gästen ganz einfach. Auch Spielertrainer Klaaßen war
ratlos: „Wir haben heute völlig neben den Schuhen gestanden und verdient
auch in der Höhe verloren. Man darf sich zu Hause nicht so abschlachten
lassen“, resümierte der 35jährige, der mit 6 Treffern noch bester
Torschütze der Reichardtswerbener war. Für den TSV kommen jetzt zwei
ganz harte Auswärtspartien in Köthen und Naumburg. Jeder Punktgewinn
wäre wohl ein kleines Wunder.
TSV mit: Hüttig und Kuckuk im Tor; Rößler, Nöhring, Jänckel 1, J.
Schmidt 3, Klaaßen 6/1, Graßmeyer 2, Baumgarten, Voigt 3, Eichardt 4/1,
Enke 5, A. Schmidt
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