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SV GW Wittenberg-Piesteritz II – TSV
Reichardtswerben 28:34 (10:16)
Mit Erfolg verabschiedet
Von Daniel Wolf-Dziura
Handball-Verbandsligist TSV Reichardtswerben hat sich mit einem
Auswärtssieg aus der Liga verabschiedet. Der schon seit längerem
feststehende Absteiger gewann völlig verdient in Wittenberg mit 34:28
und holte damit noch zwei Punkte für die Moral. Sportlich war der Erfolg
nichts mehr wert, „aber für uns war wichtig, dass sich die Mannschaft
nicht hängen lies und den Erfolg gewollt hat. Jeder ist heute an die
Grenze gegangen, gerade wenn man die ganz dünne Bank sieht“, so Daniel
Wolf-Dziura, der die Fäden in der Hand hielt. Die Gäste mussten auf acht
Spieler (Kuckuk, Faust, Jänckel, J. und A. Schmidt, Baumgarten, Voigt,
Wedwitschka) verzichten, dafür kam mit dem 17jährigen Matthias Wiegand
ein weiterer Spieler der erfolgreichen A-Jugend zu seinem
Verbandsliga-Debüt.
Von Beginn an übernahmen die Gäste in der spärlich besetzten
Wittenberger Stadthalle die Spielführung. Taktisch klug setzte Frank
Eichardt seine Nebenleute ein. Nico Schendel hatte nach zwei geblockten
Bällen „ein Goldenes Händchen“, so Eichardt und Sebastian Enke spielte
auf der ungewohnte Linksaußen mit seinem Gegenspieler und dem Torhüter
Katz und Maus. Was Enke in Richtung Tor brachte, war zumeist drin, egal
ob mit Kraft über die Halbposition oder mit Präzision über Linksaußen.
Graßmeyer hatte am Kreis deutliche Gewichtsvorteile und nutzte diese
auch. Lediglich vom Punkt ließen die Gäste zwei Chancen aus. Schnell war
der TSV mit 4 Toren in Front und legte bis zur Pause noch auf 16:10 vor.
Die Wittenberger, die einem Zähler zum ganz sicheren Klassenerhalt
brauchten, fanden kein Mittel gegen die taktisch cleveren und auch in
der Defensive gut geordnete TSV-Sieben.
Nach der Pause machten die Roten da weiter, wo sie aufgehört hatten.
Klaaßen zog jetzt das Spiel mehr und mehr an sich und zeigte mehrfach
sein Ballgefühl. Wittenbergs Torhüter konnten einem beinahe leid tun,
wenn Klaaßen einen Ball nach dem anderen an ihnen vorbeidrehte. Nach 40
Minuten führte der TSV erstmals mit 10 Toren (26:16), zehn Minuten
später waren es schon zwölf (31:19). Dass die Elbestädter um ein Debakel
herumkamen, lag am kräftigen Durchwechseln des TSV. Wiegand (nicht mal
halb so schwer wie Graßmeyer) bekam am Kreis seine Chance und Meyer
zeigte Linksaußen seine Wurfqualitäten – beide hatten in der Deckung
aber ihre Mühe. Die Wittenberg konnten das Ergebnis schließlich noch in
Grenzen halten, am klaren 34:28 Erfolg des TSV gab es im letzten Spiel
aber nichts mehr zu rütteln. Damit schließt sich für die
Reichardtswerbener der Kreis. In Wittenberg holte die Sieben um Peter
Klaaßen 1996 beim damaligen Oberliga-Absteiger im ersten Spiel den
ersten Sieg - die letzte Begegnung konnten die Gäste nach einer völlig
verkorksten Saison mit dem Abstieg als Ergebnis auch wieder sich
gestalten.
TSV mit: T. Enke im Tor; Rößler 1, Klaaßen 8/1, Graßmeyer 5/1, Eichardt
4/1, Schendel 5, S. Enke 9, Meyer 2, Wiegand |