Berichte I. Männer

11.04.08


HSG Wolfen 2000  II – TSV Reichardtswerben   32:28    (18:12)

20 Minuten Handball reichen nicht
TSV Reichardtswerben verschläft 2/3 des Spiels

von Daniel Wolf-Dziura

23:15 leuchtete es zwanzig Minuten vor Spielende auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Wolfen auf. Der Gast TSV Reichardtswerben schien sich im Verbandsliga-Punktspiel bei der HSG 2000 Wolfen II kampflos in sein Schicksal zu ergeben und die Punkte freiwillig abzugeben. 40 Minuten lang standen die Roten teilweise völlig neben sich. Harmlos im Angriff mit einer Unmenge technischer Fehler, das Wort „Abwehr“ schien kaum zu existieren. Die Regionalliga-Reserve der Filmstädter hatte die Partie schon lange im Sack. Eigentlich.
„Lass uns den Fünfer Mann nehmen, denen fällt dann nichts mehr ein“, raunte Torhüter Hüttig seinem Coach zu. Bis dahin hatte jener Alexander Fronek (insges. 10 Feldtore) vor allem den in der Defensive völlig indisponierten Klaaßen schon mehrfach genarrt. Wolf-Dziura, dessen Taktik zwei Drittel des Spiels nicht aufging, befolgte den Rat seines Torhüters, der nach einem Kopftreffer in der ersten Hälfte nicht mehr mitspielen konnte. Nöhring kam als Regisseur, Baumgarten auf Linksaußen und plötzlich auch ein Ruck durch die Mannschaft. Endlich waren die Gäste auch vom Kreis erfolgreich (Eichardt kam für den schwachen Graßmeyer) und setzten die Filmstädter mit Tempohandball unter Druck. Tor um Tor kamen die Gäste heran. Da taten auch das vorzeitige Spielende für André Schmidt (3x2 min) und Enke (Rot wegen Foulspiel) noch keinen Abbruch, es spielte nur noch der TSV. Klaaßen und Schendel brachten den TSV mit zwei blitzschnellen Kontern auf drei Tore heran (53. min, 27:24), kurz darauf waren es nach Graßmeyers Doppelschlag nur noch zwei (55., 28:26). Der TSV agierte jetzt mit zwei Kreisläufern (Graßmeyer und Eichardt) sowie stand in der Abwehr mit einer offensiven 4:2 Deckung. Doch zwei Ballverluste brachten die Gäste schließlich aus der Erfolgsspur, der eine greifbare Punkt war weg. 32:28 zitterten die Wolfener die Punkte nach Hause, ein Spiel in dem sich die Reichardtswerbener wegen ihrer 40minütigen Auszeit selbst schlugen. „Ich habe natürlich auch eine Aktie an der Niederlage. Wir müssen gleich mit hohem Tempo beginnen und selbst Druck aufbauen. Heute hatten wir unser Hauptproblem in der Abwehr. Und wir dürfen die gegnerischen Schlussmann nicht derart berühmt schießen“, resümierte Coach Wolf-Dziura selbstkritisch das Spiel. Für den TSV bleibt es Auswärts weiter bei einer Nullnummer, die nächste Woche haben die Klaaßen & Co. spielfrei. Reichardtswerben bleibt mit 4:6 Punkten Achter und ist jetzt Tabellennachbar der Filmstädter.

TSV mit: Kuckuk und Hüttig im Tor; Baumgarten, Eichardt 2, Enke 5, Klaaßen 5, Jänckel 7/2, Graßmeyer 3, Nöhring, Rößler 2, Schendel 4, A. Schmidt
 

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