Berichte I. Männer

11.04.08


TSV Reichardtswerben – HSG Wolfen 2000 II    28:29   (16:11)

Kopflose Endphase bringt den TSV um die Punkte

Von Daniel Wolf-Dziura

Fassungslosigkeit und Entsetzen waren den TSV-Spielern nach der neuerlichen Heimpleite gegen Wolfen tief ins Gesicht geschrieben. Keiner konnte richtig verstehen, was in den letzten Minuten geschehen war, obwohl die Gründe allein beim TSV zu suchen sind. Wortlos trotteten Spielertrainer Peter Klaaßen und Coach Daniel Wolf-Dziura vom Platz. Der Rest saß irgendwo in der Halle herum und war tief enttäuscht. „Wir haben die Punkte heute weggeworfen“, war TSV-Präsident Berhold der Erste, der sich zum Spiel äußerte.
Mit teilweise 6 Toren lagen die Hausherren bis zur Schlussviertelstunde vorn und verloren dann völlig den Faden. Eine dreifache Überzahl nutzten die Gäste konsequent und erzielten 4 Tore in 90 (!) Sekunden. Damit hatten die Filmstädter den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Zuvor diktierte der TSV das Geschehen deutlich, hatte aus dem Rückraum sowie auf der Torhüter-Position klare Vorteile und spielte endlich auch einmal diszipliniert Handball.
Mit einfachen Wechseln und Parallelstößen hebelten die Hausherren die Gästedeckung mehrfach aus den Angeln und trafen beinahe nach Belieben. Zudem zeigten Tristan Enke und Christian Kuckuk eine starke Leistung im Tor. Sie hatten ebenfalls großen Anteil am klaren Vorsprung.
Doch dann kam die verhängnisvolle 45. Minute. Graßmeyer sah nach der 3. Zeitstrafe Rot und zwei weitere TSV-Spieler mussten auf die Strafbank. Wolfen nutzte die Gunst der Stunde und ging mit 6 Toren in Folge in Front (51., 23:25). Eine Auszeit wirkte ebenso wenig wie taktische Umstellungen, der TSV hatte völlig die Linie verloren. „Zuvor waren wir eine Mannschaft, in der Schlussphase hat jeder für sich selbst rumgeochst“, brachte es Berhold auf den Punkt. Zwei schnelle Konter über Klaaßen brachte den TSV zwar noch einmal zum Ausgleich heran, doch Wolfen war in der Schlussphase einfach cleverer, während der TSV unter der großen Last des drohenden Abstiegs zu zerbrechen drohte. Bezeichnend für das nicht mehr intakte Nervenkostüm waren Jan Schmidt´s Siebenmeter, der neben dem Gehäuse landete sowie Sebastian Enkes Ausraster gegen die eigenen Mitspieler. Die Gäste nahmen die zwei geschenkten Punkte gerne mit, der TSV droht im Abstiegsstrudel zu versinken.

TSV mit: Kuckuk und T. Enke im Tor; Baumgarten, Eichardt 2, S. Enke 5,
Jänckel 5/1, Graßmeyer 5/3, Klaaßen 9, Rößler, Schendel 1, A. Schmidt,
J. Schmidt 1, Voigt, Nöhring (n.e.)

 

 

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