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TSV Reichardtswerben – HSV 2000 Zerbst 26:18
(9:8)
(aus Zerbster Sicht)
Zur Halbzeit noch alles möglich, HSV scheiterte an eigener
Unzulänglichkeit
Von Hans-Jürgen Schilling
Mit dem Auswärtsspiel der Handball-Verbandsliga Süd gegen
Reichardtswerben begannen für den HSV die Spiele der Wahrheit. Leider
konnten die Zerbster am Sonntag vor 125 Zuschauern nicht über ihren (
Form- ) Schatten springen und gingen in der zweiten Halbzeit unter. Mit
18 : 26 kassierten der HSV eine herbe Niederlage. Und kommenden Sonntag
heißt nun auswärts Buna Schkopau der Gegner.
Braunsbedra. Die Vorzeichen waren für den HSV alles andere als gut.
Goalgetter Sebastian Daudert ( bisher zwölf Tore pro Spiel ) fällt
vorerst wegen einer Kapselverletzung an der linken Hand aus. Linkshänder
Jonas Hohmann muss weiter wegen seiner Augenverletzung pausieren. Dazu
konnten Spielertrainer Torsten Kwoczalla und Keeper Axel Zielesniak
nicht aufgeboten werden.
Die Hausherren hatten alle Mann an Deck, wollten gegen die Zerbster
unbedingt die zwei Punkte gewinnen. In der modernen " Geiseltalhalle "
in Braunsbedra entwickelte sich vor 125 Zuschauern in den ersten 30
Spielminuten kein spielerisch gutklassiges, dafür aber ein sehr
spannendes Spiel. Der HSV begann mit Keeper Geilich sowie im Feld mit
Wust, Natho, Richter, Hebestreit, Schulz und Wiegel. In die
Abwehrformation wurde wieder Ralph Steffen gestellt.
Die Reichardtswerbener versuchten sofort über die Kreismitte zum Erfolg
zu kommen. Dort stand mit Ingo Graßmeyer ein ungemein schwer zu
stellender Hüne, der sich später auch als sicherer Siebenmeterschütze
erwies. Schwerstarbeit für die Steffen, Richter und Co. in der Deckung.
" Einen solchen Mann kann man nur ausschalten, wenn man die Anspiele
wegnimmt ", bemerkte nach Abpiff der anwesende " Späher " von Buna
Schkopau, der übrigens " Zerbst sehr schwach " sah. Als die Zerbster
immer besser dieses taktisch einseitige Spiel des TSV im Griff hatten,
kamen sie heran. Helle Aufregung auf den Rängen, als der HSV Tor um Tor
verkürzte ( 20. / 6 : 7 ). Jetzt stand der HSV in der Deckung.
Vorgezogen agierte Markus Natho sehr effektiv.
Dagegen klappte das Umschalten von Abwehr auf Angriff fast gar nicht,
wurde teilweise unmotiviert abgespielt oder der schwierigere Pass
gewählt. In der 27. Spielminute griff HSV-Trainer Schmidt klug ins
Spielgeschehen mit einer Auszeit ein, richtete seine Mannschaft noch
einmal für den Halbzeitendkampf auf. Mit Erfolg. Zerbst blieb auch dank
der Paraden von Keeper Geilich dran. Die Chance zum Ausgleich wurde kurz
vor dem Kabinengang leider nicht genutzt. Mit einem Treffer Rückstand
konnten die Nuthestädter aber weiter hoffen.
Nach der Pause ein kurzzeitiges Aluminiumfestival des HSV. Wust, Natho,
Richter und Schulz testeten zum Teil freistehend das Material. Im
Gegenzug erzielten Graßmeyer und der immer stärker werdende Peter
Klaaßen Tor um Tor ( 39. / 9 : 15 ). Als die Zerbster auch den Körper
nicht mehr effektiv einsetzten, war das Spiel entschieden. Die
Hausherren gingen jetzt ganz anders zur Sache. Kevin Jänkel sah nach
Beinstellen gegen Wiegel Rot und in der 56. Spielminute standen sie nur
noch mit vier Akteuren auf dem Feld. Da war das Spiel aber schon im Kopf
entschieden. Reichardtswerben zeigte jetzt gefeierte Rückhandanspiele
und nicht nur das Spiel über die Kreismitte. Mit dem einzigen
erfolgreichen Distanzwurf in Hälfte zwei verkürzte der kleine Thomas
Wiegel noch auf 17 : 23 ( 57. ). Da war das Spiel schon längst verloren.
Am Ende ein verdienter 26 : 18-Sieg der Reichardtswerbener. Der HSV
scheiterte dagegen an seinen eigenen Unzulänglichkeiten. Was bleibt, ist
die Hoffnung auf ein besseres Spiel nächsten Sonntag um 14. 30 Uhr
auswärts gegen Buna Schkopau.
HSV : Geilich, Beckmann, Richter ( 4 ), Wiegel ( 4 ), Natho ( 6 / 1 ),
Wust ( 2 ),
Schulz, Hebestreit,
Steffen, Hirt, Schmidt ( 2 / 1 )
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