Berichte I. Männer

11.04.08


TSV Reichardtswerben – HSV 2000 Zerbst   26:18   (9:8)
(aus Zerbster Sicht)

Zur Halbzeit noch alles möglich, HSV scheiterte an eigener Unzulänglichkeit

Von Hans-Jürgen Schilling

Mit dem Auswärtsspiel der Handball-Verbandsliga Süd gegen Reichardtswerben begannen für den HSV die Spiele der Wahrheit. Leider konnten die Zerbster am Sonntag vor 125 Zuschauern nicht über ihren ( Form- ) Schatten springen und gingen in der zweiten Halbzeit unter. Mit 18 : 26 kassierten der HSV eine herbe Niederlage. Und kommenden Sonntag heißt nun auswärts Buna Schkopau der Gegner.
Braunsbedra. Die Vorzeichen waren für den HSV alles andere als gut. Goalgetter Sebastian Daudert ( bisher zwölf Tore pro Spiel ) fällt vorerst wegen einer Kapselverletzung an der linken Hand aus. Linkshänder Jonas Hohmann muss weiter wegen seiner Augenverletzung pausieren. Dazu konnten Spielertrainer Torsten Kwoczalla und Keeper Axel Zielesniak nicht aufgeboten werden.
Die Hausherren hatten alle Mann an Deck, wollten gegen die Zerbster unbedingt die zwei Punkte gewinnen. In der modernen " Geiseltalhalle " in Braunsbedra entwickelte sich vor 125 Zuschauern in den ersten 30 Spielminuten kein spielerisch gutklassiges, dafür aber ein sehr spannendes Spiel. Der HSV begann mit Keeper Geilich sowie im Feld mit Wust, Natho, Richter, Hebestreit, Schulz und Wiegel. In die Abwehrformation wurde wieder Ralph Steffen gestellt.
Die Reichardtswerbener versuchten sofort über die Kreismitte zum Erfolg zu kommen. Dort stand mit Ingo Graßmeyer ein ungemein schwer zu stellender Hüne, der sich später auch als sicherer Siebenmeterschütze erwies. Schwerstarbeit für die Steffen, Richter und Co. in der Deckung. " Einen solchen Mann kann man nur ausschalten, wenn man die Anspiele wegnimmt ", bemerkte nach Abpiff der anwesende " Späher " von Buna Schkopau, der übrigens " Zerbst sehr schwach " sah. Als die Zerbster immer besser dieses taktisch einseitige Spiel des TSV im Griff hatten, kamen sie heran. Helle Aufregung auf den Rängen, als der HSV Tor um Tor verkürzte ( 20. / 6 : 7 ). Jetzt stand der HSV in der Deckung. Vorgezogen agierte Markus Natho sehr effektiv.
Dagegen klappte das Umschalten von Abwehr auf Angriff fast gar nicht, wurde teilweise unmotiviert abgespielt oder der schwierigere Pass gewählt. In der 27. Spielminute griff HSV-Trainer Schmidt klug ins Spielgeschehen mit einer Auszeit ein, richtete seine Mannschaft noch einmal für den Halbzeitendkampf auf. Mit Erfolg. Zerbst blieb auch dank der Paraden von Keeper Geilich dran. Die Chance zum Ausgleich wurde kurz vor dem Kabinengang leider nicht genutzt. Mit einem Treffer Rückstand konnten die Nuthestädter aber weiter hoffen.
Nach der Pause ein kurzzeitiges Aluminiumfestival des HSV. Wust, Natho, Richter und Schulz testeten zum Teil freistehend das Material. Im Gegenzug erzielten Graßmeyer und der immer stärker werdende Peter Klaaßen Tor um Tor ( 39. / 9 : 15 ). Als die Zerbster auch den Körper nicht mehr effektiv einsetzten, war das Spiel entschieden. Die Hausherren gingen jetzt ganz anders zur Sache. Kevin Jänkel sah nach Beinstellen gegen Wiegel Rot und in der 56. Spielminute standen sie nur noch mit vier Akteuren auf dem Feld. Da war das Spiel aber schon im Kopf entschieden. Reichardtswerben zeigte jetzt gefeierte Rückhandanspiele und nicht nur das Spiel über die Kreismitte. Mit dem einzigen erfolgreichen Distanzwurf in Hälfte zwei verkürzte der kleine Thomas Wiegel noch auf 17 : 23 ( 57. ). Da war das Spiel schon längst verloren. Am Ende ein verdienter 26 : 18-Sieg der Reichardtswerbener. Der HSV scheiterte dagegen an seinen eigenen Unzulänglichkeiten. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein besseres Spiel nächsten Sonntag um 14. 30 Uhr auswärts gegen Buna Schkopau.

HSV : Geilich, Beckmann, Richter ( 4 ), Wiegel ( 4 ), Natho ( 6 / 1 ), Wust ( 2 ),
          Schulz, Hebestreit, Steffen, Hirt, Schmidt ( 2 / 1 )
 

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