Berichte I. Männer

11.04.08


HSV 2000 Zerbst – Reichardtswerben    33:32    (18:16)
(aus Zerbster Sicht)

Torsten Schmidt verwandelt Siebenmeter kurz vor Ultimo

Von Hans-Jürgen Schilling

Das Spiel in der Handball-Verbandsliga zwischen dem HSV und Reichardtswerben wurde am Samstag durch einen Siebenmeter-Krimi in den Schluss-Sekunden entschieden. Den Strafwurf zum 33:32 (18:16)-Sieg für den HSV verwandelte vor 161 Zuschauern Torsten Schmidt eine Sekunde vor Abpfiff.
Aus der letzten Stammformation fehlte bei den Zerbstern " Turbo " Sebastian Schulz. Bei den Randhallensern war das Fehlen von Spielertrainer Peter Klassen nicht zu übersehen. Der HSV wollte, entgegen seiner bisher erfolgreichen Spielweise, mit schnellerem Spiel die Reichardtswerbener in Schach halten. Nach fünf Spielminuten schien die Taktik aufzugehen. Mit schnellen und gut anzusehenden Spielzügen führten die Nuthestädter 5:2.
Die Gäste stemmten sich im wahrsten Sinne des Wortes dagegen. Vor allem ihr schwergewichtiger Kreisspieler war nicht zu halten. Ingo Graßmeyer verlangte dem Zerbster Mittelblock (Steffen/Wust) alles ab. Ralph Steffen hatte es gegen den 25 kg mehr wiegenden TSVer besonders schwer. Nach sieben Spielminuten musste der Zerbster das erste Mal auf die Bank. Das nutzte der Tabellenvorletzte und kam heran. In dieser Phase waren es vor allem Sebastian Daudert und Thomas Wiegel, die den HSV mit Einzelaktionen weiter in Front hielten (20./ 13:10).
Zunehmend schlichen sich jetzt im Zerbster Spiel Konzentrationsfehler ein, wurden leichtfertig Bälle vergeben. Die Gäste kamen jetzt zu sehr leichten Toren. Kevin Jänckel und der sich steigernde Sebastian Enke trugen sich immer wieder in die Torschützenliste ein. HSV-Keeper Christian Geilich kam nicht mehr so häufig an den Ball, sicherte aber mit zwei tollen Paraden die knappe 18:16-Halbzeitführung. In den ersten 30 Spielminuten hatte es der HSV verpasst, das Spiel vorzeitig für sich zu entscheiden.
Mit Beginn der 2. Hälfte wurde die Pressdeckung gegen Daudert verstärkt, der Radius für den besten Spieler auf dem Feld eingeengt. Ganz ausschalten kann man diesen starken Individualisten mit fairen Mitteln sowieso nicht. Trotzdem hatte diese Maßnahme zeitweise Erfolg. Der HSV wirkte plötzlich einfallsloser, ohne Zug zum Tor. Längst standen mit Kwoczalla und Natho Alternativen auf dem Feld. Das HSV-Spiel wurde nicht ideenreicher. Kwoczalla stemmte sich in der Abwehr jetzt für Steffen gegen Graßmeyer. Die Anspiele auf ihn wurden von Wiegel verstärkt unterbunden. Das hatte zeitweise Erfolg.
Doch Reichardtswerben witterte mindestens einen Punkt, warf jetzt körperliche Vorteile stärker in die Waagschale. Mit Wucht erzielte Funke aus dem Rückraum Tor um Tor. Endlich kam nun Stimmung in der Halle auf, wurden die HSV-Spieler lautstark unterstützt.
Der Gastgeber wurde nervöser und machte leichte Fehler (Schmidt). Man sah zu schnell abgeschlossene Angriffe. Ab der 56. Spielminute (31:29) kamen die Gäste stark auf. Die Zerbster brachten alle drei Keeper, wobei Zielesniak mit seiner Präsenz Eichardt beim Siebenmeter irritierte. Eine mit Spielentscheidende Situation. Längst hatten beide Schiedsrichter das gewohnt schwere Amt, zeigten Rot ( 3. Zeitstrafe ) gegen die Gäste, schickten wiederholt Steffen auf die Bank. Das Spiel lebte jetzt mehr von der Spannung. Spielerisch klare Aktionen gab es kaum noch. Dann der Ausraster von Enke (58.), der damit seinem TSV einen " Bärendienst " leistete.
Handball-Dramatik pur in den letzten 60 Sekunden. Maerten hatte den HSV 32:30 in Führung gebracht. Die Gäste schafften wieder den Anschluss (32:31). Dann 15 Sekunden vor Abpfiff Siebenmeter durch Graßmeyer (32:32). Dann zog Fabian Schwenger auf der Außenbahn voll durch und wurde umgestoßen. Riesen Hektik in der Halle. Siebenmeter in der Schluss-Sekunde für den HSV. Torsten Schmidt trat an und verwandelte zum 33:32.
Der HSV bleibt somit in der Rückrunde ungeschlagen und wartet nun am Sonnabend um 16. 30 Uhr auf die Spitzenmannschaft aus Schkopau.

HSV : Geilich, Zielesniak, Beckmann, Wiegel (6), Wust (7), Schmidt (1/1),
Schwenger (2/1), Steffen, Daudert (10), Kaufmann (3), Maerten (3), Kwoczalla (1)

Schiedsrichter : Uwe Ehrecke / Dirk Lugoboni (Schönebeck)
 

zum Anfang