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HSV 2000 Zerbst – Reichardtswerben 33:32
(18:16)
(aus Zerbster Sicht)
Torsten Schmidt verwandelt Siebenmeter kurz vor Ultimo
Von Hans-Jürgen Schilling
Das Spiel in der Handball-Verbandsliga zwischen dem HSV und
Reichardtswerben wurde am Samstag durch einen Siebenmeter-Krimi in den
Schluss-Sekunden entschieden. Den Strafwurf zum 33:32 (18:16)-Sieg für
den HSV verwandelte vor 161 Zuschauern Torsten Schmidt eine Sekunde vor
Abpfiff.
Aus der letzten Stammformation fehlte bei den Zerbstern " Turbo "
Sebastian Schulz. Bei den Randhallensern war das Fehlen von
Spielertrainer Peter Klassen nicht zu übersehen. Der HSV wollte,
entgegen seiner bisher erfolgreichen Spielweise, mit schnellerem Spiel
die Reichardtswerbener in Schach halten. Nach fünf Spielminuten schien
die Taktik aufzugehen. Mit schnellen und gut anzusehenden Spielzügen
führten die Nuthestädter 5:2.
Die Gäste stemmten sich im wahrsten Sinne des Wortes dagegen. Vor allem
ihr schwergewichtiger Kreisspieler war nicht zu halten. Ingo Graßmeyer
verlangte dem Zerbster Mittelblock (Steffen/Wust) alles ab. Ralph
Steffen hatte es gegen den 25 kg mehr wiegenden TSVer besonders schwer.
Nach sieben Spielminuten musste der Zerbster das erste Mal auf die Bank.
Das nutzte der Tabellenvorletzte und kam heran. In dieser Phase waren es
vor allem Sebastian Daudert und Thomas Wiegel, die den HSV mit
Einzelaktionen weiter in Front hielten (20./ 13:10).
Zunehmend schlichen sich jetzt im Zerbster Spiel Konzentrationsfehler
ein, wurden leichtfertig Bälle vergeben. Die Gäste kamen jetzt zu sehr
leichten Toren. Kevin Jänckel und der sich steigernde Sebastian Enke
trugen sich immer wieder in die Torschützenliste ein. HSV-Keeper
Christian Geilich kam nicht mehr so häufig an den Ball, sicherte aber
mit zwei tollen Paraden die knappe 18:16-Halbzeitführung. In den ersten
30 Spielminuten hatte es der HSV verpasst, das Spiel vorzeitig für sich
zu entscheiden.
Mit Beginn der 2. Hälfte wurde die Pressdeckung gegen Daudert verstärkt,
der Radius für den besten Spieler auf dem Feld eingeengt. Ganz
ausschalten kann man diesen starken Individualisten mit fairen Mitteln
sowieso nicht. Trotzdem hatte diese Maßnahme zeitweise Erfolg. Der HSV
wirkte plötzlich einfallsloser, ohne Zug zum Tor. Längst standen mit
Kwoczalla und Natho Alternativen auf dem Feld. Das HSV-Spiel wurde nicht
ideenreicher. Kwoczalla stemmte sich in der Abwehr jetzt für Steffen
gegen Graßmeyer. Die Anspiele auf ihn wurden von Wiegel verstärkt
unterbunden. Das hatte zeitweise Erfolg.
Doch Reichardtswerben witterte mindestens einen Punkt, warf jetzt
körperliche Vorteile stärker in die Waagschale. Mit Wucht erzielte Funke
aus dem Rückraum Tor um Tor. Endlich kam nun Stimmung in der Halle auf,
wurden die HSV-Spieler lautstark unterstützt.
Der Gastgeber wurde nervöser und machte leichte Fehler (Schmidt). Man
sah zu schnell abgeschlossene Angriffe. Ab der 56. Spielminute (31:29)
kamen die Gäste stark auf. Die Zerbster brachten alle drei Keeper, wobei
Zielesniak mit seiner Präsenz Eichardt beim Siebenmeter irritierte. Eine
mit Spielentscheidende Situation. Längst hatten beide Schiedsrichter das
gewohnt schwere Amt, zeigten Rot ( 3. Zeitstrafe ) gegen die Gäste,
schickten wiederholt Steffen auf die Bank. Das Spiel lebte jetzt mehr
von der Spannung. Spielerisch klare Aktionen gab es kaum noch. Dann der
Ausraster von Enke (58.), der damit seinem TSV einen " Bärendienst "
leistete.
Handball-Dramatik pur in den letzten 60 Sekunden. Maerten hatte den HSV
32:30 in Führung gebracht. Die Gäste schafften wieder den Anschluss
(32:31). Dann 15 Sekunden vor Abpfiff Siebenmeter durch Graßmeyer
(32:32). Dann zog Fabian Schwenger auf der Außenbahn voll durch und
wurde umgestoßen. Riesen Hektik in der Halle. Siebenmeter in der
Schluss-Sekunde für den HSV. Torsten Schmidt trat an und verwandelte zum
33:32.
Der HSV bleibt somit in der Rückrunde ungeschlagen und wartet nun am
Sonnabend um 16. 30 Uhr auf die Spitzenmannschaft aus Schkopau.
HSV : Geilich, Zielesniak, Beckmann, Wiegel (6), Wust (7), Schmidt
(1/1),
Schwenger (2/1), Steffen, Daudert (10), Kaufmann (3), Maerten (3),
Kwoczalla (1)
Schiedsrichter : Uwe Ehrecke / Dirk Lugoboni (Schönebeck)
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