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Verbandsliga Süd
16.01.2011
Weißenfelser HV‘91 - SG Saaletal 29:36
(17:20)
Treffsichere Flügelzange knackt WHV
Weißenfels (coco). Zum Auftakt der Rückrunde kam es zu dem Derby
schlechthin im Süden unseres Landes. In der proppenvollen Sporthalle
West standen sich der gastgebende WHV und die SG Saaletal gegenüber.
Beide Teams waren logischerweise hochmotiviert und traten von Beginn an
sehr engagiert auf in dieser enorm wichtigen Partie.
Die Spielanteile zu Beginn waren gleichermaßen verteilt und es gelang
zunächst keiner Seite sich entscheidende Vorteile zu erarbeiten. Während
die Hausherren vorwiegend versuchten, über ihren wurfgewaltigen Rückraum
zum Erfolg zu kommen, setzte bei der SGS Kenny Dober die ersten Akzente.
Beide Abwehrreihen verteidigten aggressiv und energisch, hatten aber so
ihre Probleme, die jeweils gegnerischen Attacken zu stoppen. Dem 4:4
nach 10 Minuten folgte ein 6:6 nur wenig später. Nach einem Doppelschlag
von Linksaußen Martin Laue lagen die Saaletaler beim 6:9 erstmals mit 3
Toren vorn. Mit dem Ex-HSV’er aus Stößen hatten die Gastgeber fortan
große Probleme und sie konnten ihn nur selten stoppen. Das Spiel kam nun
richtig in Schwung und das Tempo wurde erhöht. Der WHV mühte sich
redlich um den Anschluss, um die Begegnung offen zu halten. Das gelang
ihnen ganz gut und in der 18. Minute stand ein 9:11 auf der
Anzeigetafel. In der folgenden Phase gab es einige Zeitstrafen, was den
Spielrhythmus beider Kontrahenten ins Stocken brachte. Beim 11:15 musste
SGS Abwehrstratege Jan Sträletzky nach einer berechtigten Roten Karte
das Parkett verlassen. Die Weißenfelser konnten daraus aber vorläufig
kein Kapital schlagen. Nach Treffern durch André Korn und einem im
Nachwurf verwandelten 7-Meter von Christian Müller konnten die Gäste
ihre Führung sogar auf 6 Tore beim 13:19 ausbauen. In den hektischen
Schlussminuten der 1. Halbzeit kam die SGS dann aus dem Konzept, vor
allem als mit Philipp Wedwitschka nach der 3. Zeitstrafe ein weiterer
Akteur vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Jetzt war der WHV hellwach
und konnte so den Rückstand bis zum Pausensignal wieder auf 3 Treffer
beim 17:20 verkürzen.
Coach Frank Eichardt musste nach den Disqualifikationen gegen 2 seiner
wichtigsten Abwehrspieler Umstellungen im Deckungsverbund vornehmen. Das
funktionierte überraschend schon zu Beginn des 2. Spielabschnittes wobei
gerade Benny Proschwitz ungeahnte Qualitäten auf der Halbrechten
Abwehrposition zeigte. Der Vorsprung konnte erst verteidigt und bis zur
40. Minute nach einem Treffer von Sebastian Enke erneut auf 5 Tore zum
21:26 ausgebaut werden. Hier zeigte Kenny Dober seine Stärken als
Regisseur und Vorlagengeber in dem er immer wieder seine Mitspieler
gekonnt in Szene setzte. So wie bei dem toll heraus gespielten Treffer
zum 21:28, den Martin Laue mit seinem 8 Tor erzielte. Aber nicht nur
über die linke Seite liefen die Angriffe der Saaletaler. Auf Rechts
stand André Korn seinem Kollegen in nichts nach und konnte des Öfteren
mit genauen Würfen selbst aus unmöglichsten Winkeln den WHV Keeper
überwinden. Weißenfels gab sich dennoch nicht auf und vor allem Shooter
Martin Schmoeckel hielt sein Team mit wuchtigen Abschlüssen im Spiel. So
war die Partie nach 50 Minuten beim 26:31 noch längst nicht entschieden.
Nun lief dem WHV allerdings langsam die Zeit davon. Sie mussten
erfolgreich sein um den Rückstand zu verkürzen. Dabei unterliefen ihnen
Fehler die zu schnellen Gegenstößen der SG Saaletal führten. Auf diese
Weise konnten sich Falko Rumler und Kevin Jänckel in die
Torschützenliste eintragen. Der Vorsprung blieb dadurch konstant und in
den letzten Minuten verteidigten die Gäste die Führung souverän und
sicher. Nach einer Stunde voll mit emotionsgeladenem Handball, in dem
sich aber beide Teams respektvoll behandelten und um Fairness bemüht
waren, gingen die Saaletaler als verdienter Sieger von der Platte.
Zusammen mit ihren zahlreichen Fans konnten sie den 2. Derbysieg in
dieser Saison bejubeln.
Coach Frank Eichardt nach der Partie: „Es war das erwartet schwere
Spiel. Wir sind mannschaftlich geschlossen aufgetreten und das hat uns
Vorteile gebracht. Dazu haben meine Jungs nur wenig Fehler produziert
und waren im Angriff konsequent und zielstrebig. Das Pokalspiel in der
Vorwoche gegen Güsen hat sich zudem als sehr gute Vorbereitung auf
dieses Derby erwiesen.“
SGS: Christian Kuckuk & Sebastian Laukner im Tor; Kenny Dober (6),
Christian Müller (5/4), Martin
Laue (9), André Korn (8), Sebastian Enke (3),
Martin Faust (2), Falko
Rumler (1), Kevin Jänckel (1), Tino Eichentopf,
Benjamin Proschwitz, Jan
Sträletzky, Philipp Wedwitschka
Bericht in der MZ |