Berichte I. Männer

11.04.08


TSV Reichardtswerben – HG 85 Köthen II    32:33    (18:20)

Trotz guter Leistung dem Abgrund ein Stück näher

Von Daniel Wolf-Dziura

Der Handball-Verbandsligist steht trotz der besten Rückrundenleistung vor dem Abstieg in die Bezirksliga. Gegen die HG 85 Köthen zeigten die Reichardtswerbener über sechzig Minuten endlich wieder engagierten und disziplinierten Einsatz, standen aber mit dem Schlusspfiff wieder ohne Punkte da. 3 Sekunden vor Spielende hatte der TSV von Rechtsaußen eine klare Einwurfgelegenheit zum 33:33 Ausgleich, Köthens Torhüter konnte den Wurf aber parieren. Und so standen die Hausherren am Ende ohne Zählbares auf der Platte, während die Gäste einen glücklichen Sieg feierten. „Auch wenn es bitter ist, die Leistung hat heute gestimmt. Zumindest ein unentschieden wäre verdient gewesen, aber wenn du unten drin stehst, hast du auch kein Glück“, so ein enttäuschter Coach Daniel Wolf-Dziura, der sich noch einmal überreden ließ und auf der Bank saß.
Die Reichardtswerbener begannen wie in den letzten Spielen konzentriert und führten schnell. Dass die Köthener aber auf Platz drei stehen, zeigten sie aber in der 10. Minute. Die Gäste spielten einen schnellen und attraktiven Handball, kamen vor allem aus dem Rückraum mit viel Wucht. Die TSV-Defensive hatte mehr als genug zu tun. Problematisch wurde es aber für die Hausherren, als Jänckel nach einem Griff in den Wurfarm eines Gästespielers disqualifiziert wurde (19. Min, zuvor sah auch ein Gästespieler schon Rot). Doch trotz des Ausfalls des besten Torschützen der letzten Saison blieb der TSV dran. Der 18jährige Wedwitschka bekam viel Vertrauen von der Bank und machte seine Sache sehr ordentlich. Zwar zogen die Gäste zwischenzeitlich auf 4 Tore davon (28., 15:19), taktisch diszipliniert warf sich der TSV aber noch zum 18:20 heran.
Die zweite Hälfte war dann nichts mehr für schwache Nerven. Köthen legte 1 – 2 Tore vor, der TSV kämpfte sich immer zum Ausgleich heran. Graßmeyer und Eichardt standen nach taktischen Umstellungen in der Hintermannschaft auch besser, leider konnten die Torhüter diesmal kaum Akzente setzen. Klaaßen erzielte aus dem Rückraum das 30:30 (52.) unentschieden und plötzlich wurden alle nervös. Köthen verspielte 5 Angriffe in Folge den Ball, der TSV war aber nicht in der Lage, daraus Kapital zu schlagen. Zwei Minuten vor der Sirene hatten die Gäste noch einmal mit 30:32 vorgelegt. Sebastian Enke und Klaaßen gelang noch einmal der Ausgleich. Mit dem vorletzten Angriff des Spiel gelang den Bach-Städtern die Entscheidung, weil der letzte Ball den Weg nichts mehr ins Köthener Tor fand. Zuvor nahmen die Hausherren die letzte Auszeit und ihren Torhüter vom Feld. Dafür kam mit Eichardt der siebte Feldspieler, das Risiko war groß, aber die Chance zum Ausgleich ebenfalls. Der TSV räumte von links nach rechts ab, vergab aber den freien Ball.
Durch den Sieg des Mitabstiegskonkurrenten Kühnau in Wittenberg und der schlechteren Tordifferenz im direkten Vergleich, brauchen die Reichardtswerbener jetzt vier Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz. Zwar hat man in der nächsten Woche wieder ein Heimspiel, mit Naumburg kommt dann aber der Klassenprimus.

TSV mit: T. Enke und Kuckuk im Tor; Eichardt 5/2, S. Enke 4, Jänckel 3/2, Graßmeyer 4/1, Klaaßen 9, Meyer 1, Schendel 2, A. und J. Schmidt je 1, Wedwitschka 2, Rößler
 

aus Gästesicht

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