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TSV Reichardtswerben – HG 85 Köthen II 32:33
(18:20)
Trotz guter Leistung dem Abgrund ein Stück näher
Von Daniel Wolf-Dziura
Der Handball-Verbandsligist steht trotz der besten Rückrundenleistung
vor dem Abstieg in die Bezirksliga. Gegen die HG 85 Köthen zeigten die
Reichardtswerbener über sechzig Minuten endlich wieder engagierten und
disziplinierten Einsatz, standen aber mit dem Schlusspfiff wieder ohne
Punkte da. 3 Sekunden vor Spielende hatte der TSV von Rechtsaußen eine
klare Einwurfgelegenheit zum 33:33 Ausgleich, Köthens Torhüter konnte
den Wurf aber parieren. Und so standen die Hausherren am Ende ohne
Zählbares auf der Platte, während die Gäste einen glücklichen Sieg
feierten. „Auch wenn es bitter ist, die Leistung hat heute gestimmt.
Zumindest ein unentschieden wäre verdient gewesen, aber wenn du unten
drin stehst, hast du auch kein Glück“, so ein enttäuschter Coach Daniel
Wolf-Dziura, der sich noch einmal überreden ließ und auf der Bank saß.
Die Reichardtswerbener begannen wie in den letzten Spielen konzentriert
und führten schnell. Dass die Köthener aber auf Platz drei stehen,
zeigten sie aber in der 10. Minute. Die Gäste spielten einen schnellen
und attraktiven Handball, kamen vor allem aus dem Rückraum mit viel
Wucht. Die TSV-Defensive hatte mehr als genug zu tun. Problematisch
wurde es aber für die Hausherren, als Jänckel nach einem Griff in den
Wurfarm eines Gästespielers disqualifiziert wurde (19. Min, zuvor sah
auch ein Gästespieler schon Rot). Doch trotz des Ausfalls des besten
Torschützen der letzten Saison blieb der TSV dran. Der 18jährige
Wedwitschka bekam viel Vertrauen von der Bank und machte seine Sache
sehr ordentlich. Zwar zogen die Gäste zwischenzeitlich auf 4 Tore davon
(28., 15:19), taktisch diszipliniert warf sich der TSV aber noch zum
18:20 heran.
Die zweite Hälfte war dann nichts mehr für schwache Nerven. Köthen legte
1 – 2 Tore vor, der TSV kämpfte sich immer zum Ausgleich heran.
Graßmeyer und Eichardt standen nach taktischen Umstellungen in der
Hintermannschaft auch besser, leider konnten die Torhüter diesmal kaum
Akzente setzen. Klaaßen erzielte aus dem Rückraum das 30:30 (52.)
unentschieden und plötzlich wurden alle nervös. Köthen verspielte 5
Angriffe in Folge den Ball, der TSV war aber nicht in der Lage, daraus
Kapital zu schlagen. Zwei Minuten vor der Sirene hatten die Gäste noch
einmal mit 30:32 vorgelegt. Sebastian Enke und Klaaßen gelang noch
einmal der Ausgleich. Mit dem vorletzten Angriff des Spiel gelang den
Bach-Städtern die Entscheidung, weil der letzte Ball den Weg nichts mehr
ins Köthener Tor fand. Zuvor nahmen die Hausherren die letzte Auszeit
und ihren Torhüter vom Feld. Dafür kam mit Eichardt der siebte
Feldspieler, das Risiko war groß, aber die Chance zum Ausgleich
ebenfalls. Der TSV räumte von links nach rechts ab, vergab aber den
freien Ball.
Durch den Sieg des Mitabstiegskonkurrenten Kühnau in Wittenberg und der
schlechteren Tordifferenz im direkten Vergleich, brauchen die
Reichardtswerbener jetzt vier Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz. Zwar
hat man in der nächsten Woche wieder ein Heimspiel, mit Naumburg kommt
dann aber der Klassenprimus.
TSV mit: T. Enke und Kuckuk im Tor; Eichardt 5/2, S. Enke 4, Jänckel
3/2, Graßmeyer 4/1, Klaaßen 9, Meyer 1, Schendel 2, A. und J. Schmidt je
1, Wedwitschka 2, Rößler
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