Berichte I. Männer

11.04.08


TSV Reichardtswerben – HSV Naumburg-Stößen 27:28 (14:14)

Spitzenreiter wankt, aber fällt nicht um;
Reichardtswerben ganz stark, aber glücklos

Von Daniel Wolf-Dziura

In der Handball-Verbandsliga steht der HSV Naumburg-Stößen kurz vor dem Sprung in die Oberliga. Doch die abstiegsbedrohten Reichardtswerbener brachten den Spitzenreiter beinahe zu Fall. Hauchdünn mit 28:27 setzte sich der Favorit in der bis auf den letzten Platz gefüllten Braunsbedraer Geiseltalhalle durch. Mannschaftlich überzeugen konnte der Klassenprimus aber nicht, ohne den überragenden Seyfarth (13 Tore) wären dem HSV die Felle davongeschwommen. „Gerade in den entscheidenden Situationen konnten wir die Kreise von Seyfarth nicht einengen, ansonsten überzeugten die Naumburger nicht. Mit unserer Leistung können wir zufrieden sein, auch wenn wieder nichts Zählbares herauskam. Wir spielen jetzt endlich Handball – auch wenn es wohl zu spät ist. Realistisch ist der Klassenerhalt wohl nicht mehr“, so TSV-Coach Daniel Wolf-Dziura, der den Platz für einen neuen Mann auf der Bank freimacht.
Vor 400 Zuschauern bestimmten die Reichardtswerbener anfangs klar das Geschehen. Ausgehend vom starken Peter Klaaßen (mit 11 Toren bester Werfer auf TSV-Seite) hebelten die Hausherren die Gästedeckung vor allem mit Parallelstößen auseinander. 8:3 führte der TSV und leistete sich auch den Luxus zweier vergebener Strafwürfe. „Wir wollten das Tempo ganz unten halten um den Gegner nicht ins Konterspiel zu bringen, das ist uns ausgezeichnet gelungen“, brachte Mannschaftsführer Klaaßen die Taktik auf den Punkt. Langsam kamen die Gäste aber auf und vor allem Seyfarth führte seine Farben mit sehenswerten Toren heran. Mit dem 14:14 unentschieden ging es in die Pause.
Nach der Pause hatten die Burgenländer leichtes Übergewicht, weil die linke Angriffsseite des TSV wenig Druck erzeugen konnte. Enke hatte wieder Probleme mit dem Wurfarm und traf einfach zu wenig, dafür kamen aber kluge Anspiele auf den Kreis, die Graßmeyer alle zu Strafwürfen nutze. Eichardt blieb jetzt eiskalt vom Punkt und traf ohne Fehlwurf. Bis zur 50. Minute war der TSV dran, dann nutzten die Naumburger zwei technische Fehler, um auf vier Tore davon zuziehen. Die HSV-Fans sahen sich schon als Sieger, doch der TSV kämpfte wie in den letzten Spielen verbissen und konnte noch einmal auf 1 Tor verkürzen. Belohnt wurde der TSV aber nicht, weil Seyfarth das letzte Duell mit dem starken Kuckuk im TSV-Tor für sich entscheiden konnte und den Hausherren einfach die Zeit davonlief. Die Burgenländer feierten einen schwer erkämpften Sieg, für den TSV wird die Hoffnung auf den Klassenverbleib immer geringer. Kühnau hat das Derby mit Dessau für sich entschieden und jetzt 5 Punkte Vorsprung. „Wir werden aber bis zum Schluß alles geben und solange rechnerisch noch was möglich ist sind wir noch nicht in der Bezirksliga“, äußerte sich TSV-Präsident Gisbert Berhold. Der TSV muss in der kommenden Woche nach Radis (Hinspiel 34:37) und kann dann erstmals Martin Faust (HSG Prittitz-Gieckau) einsetzen.

TSV mit: Kuckuk und T. Enke (n.e.) im Tor; Eichardt 6/5, S. Enke 2, Jänckel 5, Klaaßen 11, Meyer, Rößler, Schendel 1, Wedwitschka 1, J. Schmidt, Baumgarten (n.e.)

aus Gästesicht


Fotos: Angela Ludwig

Frank Eichardt beim 7m Wurf

Peter Klaaßen beim Torwurf

 

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