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TSV Reichardtswerben – HSV Naumburg-Stößen 27:28 (14:14)
Spitzenreiter wankt, aber fällt nicht um;
Reichardtswerben ganz stark, aber glücklos
Von Daniel Wolf-Dziura
In der Handball-Verbandsliga steht der HSV Naumburg-Stößen kurz vor dem
Sprung in die Oberliga. Doch die abstiegsbedrohten Reichardtswerbener
brachten den Spitzenreiter beinahe zu Fall. Hauchdünn mit 28:27 setzte
sich der Favorit in der bis auf den letzten Platz gefüllten
Braunsbedraer Geiseltalhalle durch. Mannschaftlich überzeugen konnte der
Klassenprimus aber nicht, ohne den überragenden Seyfarth (13 Tore) wären
dem HSV die Felle davongeschwommen. „Gerade in den entscheidenden
Situationen konnten wir die Kreise von Seyfarth nicht einengen,
ansonsten überzeugten die Naumburger nicht. Mit unserer Leistung können
wir zufrieden sein, auch wenn wieder nichts Zählbares herauskam. Wir
spielen jetzt endlich Handball – auch wenn es wohl zu spät ist.
Realistisch ist der Klassenerhalt wohl nicht mehr“, so TSV-Coach Daniel
Wolf-Dziura, der den Platz für einen neuen Mann auf der Bank freimacht.
Vor 400 Zuschauern bestimmten die Reichardtswerbener anfangs klar das
Geschehen. Ausgehend vom starken Peter Klaaßen (mit 11 Toren bester
Werfer auf TSV-Seite) hebelten die Hausherren die Gästedeckung vor allem
mit Parallelstößen auseinander. 8:3 führte der TSV und leistete sich
auch den Luxus zweier vergebener Strafwürfe. „Wir wollten das Tempo ganz
unten halten um den Gegner nicht ins Konterspiel zu bringen, das ist uns
ausgezeichnet gelungen“, brachte Mannschaftsführer Klaaßen die Taktik
auf den Punkt. Langsam kamen die Gäste aber auf und vor allem Seyfarth
führte seine Farben mit sehenswerten Toren heran. Mit dem 14:14
unentschieden ging es in die Pause.
Nach der Pause hatten die Burgenländer leichtes Übergewicht, weil die
linke Angriffsseite des TSV wenig Druck erzeugen konnte. Enke hatte
wieder Probleme mit dem Wurfarm und traf einfach zu wenig, dafür kamen
aber kluge Anspiele auf den Kreis, die Graßmeyer alle zu Strafwürfen
nutze. Eichardt blieb jetzt eiskalt vom Punkt und traf ohne Fehlwurf.
Bis zur 50. Minute war der TSV dran, dann nutzten die Naumburger zwei
technische Fehler, um auf vier Tore davon zuziehen. Die HSV-Fans sahen
sich schon als Sieger, doch der TSV kämpfte wie in den letzten Spielen
verbissen und konnte noch einmal auf 1 Tor verkürzen. Belohnt wurde der
TSV aber nicht, weil Seyfarth das letzte Duell mit dem starken Kuckuk im
TSV-Tor für sich entscheiden konnte und den Hausherren einfach die Zeit
davonlief. Die Burgenländer feierten einen schwer erkämpften Sieg, für
den TSV wird die Hoffnung auf den Klassenverbleib immer geringer. Kühnau
hat das Derby mit Dessau für sich entschieden und jetzt 5 Punkte
Vorsprung. „Wir werden aber bis zum Schluß alles geben und solange
rechnerisch noch was möglich ist sind wir noch nicht in der
Bezirksliga“, äußerte sich TSV-Präsident Gisbert Berhold. Der TSV muss
in der kommenden Woche nach Radis (Hinspiel 34:37) und kann dann
erstmals Martin Faust (HSG Prittitz-Gieckau) einsetzen.
TSV mit: Kuckuk und T. Enke (n.e.) im Tor; Eichardt 6/5, S. Enke 2,
Jänckel 5, Klaaßen 11, Meyer, Rößler, Schendel 1, Wedwitschka 1, J.
Schmidt, Baumgarten (n.e.)
aus Gästesicht
Fotos: Angela Ludwig
Frank Eichardt beim 7m Wurf
Peter Klaaßen beim Torwurf |