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TSV Reichardtswerben – HSV 2000 Zerbst 26:18
(9:8)
TSV-Beton schmeckt Zerbst nicht
Von Daniel Wolf-Dziura
Auch im zweiten Heimspiel der Saison blieben die Reichardtswerbener
Verbandsliga-Handballer ungeschlagen und setzten sich gegen den HSV 2000
Zerbst verdient mit 26:18 durch. In der Braunsbedraer Geiseltalhalle
scheint ein anderer TSV als auswärts in den roten Trikots zu stecken,
denn die Gäste aus dem Norden, im letzten Jahr immerhin Tabellendritter,
sahen gegen die TSV-Betonabwehr kaum einen Stich, zumal sich der immer
noch nicht ganz fitte Christian Kuckuk (Kreuzband-OP im Januar) im Tor
der Zeit in ausgezeichneter Form befindet. Gegen Dessau 20, gegen Zerbst
18 Gegentore, nur auswärts bekommen die Klaaßen & Co. immer den Kasten
voll.
„Insgesamt können wir mit dieser Leistung zufrieden sein, auch wenn in
der ersten Hälfte im Angriff die Säge häufig klemmte. Heute haben wir
das Spiel in der Abwehr gewonnen“, so Spielertrainer Peter Klaaßen. Die
angesprochene erste Hälfte war wirklich kein Handballleckerbissen. Beide
Abwehrreihen dominierten das Geschehen, ließen den gegnerischen Rückraum
kaum zur Entfaltung kommen. Die Hausherren gingen zwar schnell in
Führung, waren optisch deutlich überlegen, konnten diese aber nicht
weiter ausbauen. Den etatmäßigen Rückraumspielern gelangen gerade einmal
zwei Tore (Enke und Schendel), außer über den Kreis ging nach vorn kaum
etwas. Doch da sich die Gäste ebenfalls in der Offensive die Zähne
ausbissen, konnten die Reichardtswerbener eine knappe 9:8 Führung mit in
die Pause nehmen.
Mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte kamen die Gäste dann überraschend
vollends unter die Räder. Ohne Polens Ex-Nationalspieler Subocz (jetzt
Co-Trainer von Bogdan Wenta beim SC Magdeburg), Daudert (verletzt) und
den nur sporadisch eingesetzten Schmidt (zusammen 34 von 41 Toren beim
31:41 in Zerbst) ging beim HSV nichts mehr. Aus dem knappen 9:8 machte
der TSV binnen 15 Minuten eine komfortable 20:12 Führung, die
gleichzeitig mehr als eine Vorentscheidung war. Endlich drehte auch
Klaaßen auf (vor der Pause ohne Tor) und Jan Schmidt überzeugte nach der
berechtigten Roten Karte gegen Jänckel mit Mannschaftsgeist und
Durchschlagskraft. Hinter hatten Eichardt und „Urlauber“ Stößer alle
Fäden in der Hand. „So stelle ich mir eine Mannschaft vor, auch wenn es
immer mal Reibungspunkte gibt. Nur wann schaffen wir dies auch mal
auswärts ?“, so die hypothetische Frage von Coach Wolf-Dziura. Da wartet
mit der HSG Wolfen in der kommenden Woche ein im wahrsten Sinne harter
Brocken.
Die Reichardtswerbener stehen mit 4:4 Punkten auf Platz 8 der Tabelle,
für den HSV 2000 Zerbst gehen „die Wochen der Wahrheit“( Zitat aus der
Zerbster Volksstimme) weiter.
TSV mit: Kuckuk im Tor; Baumgarten, Eichardt, Enke 3, Jänckel 3/1,
Graßmeyer 5/4, Klaaßen 6, Nöhring (n.e.), Rößler, Schendel 4,
A.
Schmidt, J. Schmidt 5, Voigt, Stößer
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