Berichte I. Männer

11.04.08


TSV Reichardtswerben – HSV 2000 Zerbst   26:18   (9:8)

TSV-Beton schmeckt Zerbst nicht

Von Daniel Wolf-Dziura

Auch im zweiten Heimspiel der Saison blieben die Reichardtswerbener Verbandsliga-Handballer ungeschlagen und setzten sich gegen den HSV 2000 Zerbst verdient mit 26:18 durch. In der Braunsbedraer Geiseltalhalle scheint ein anderer TSV als auswärts in den roten Trikots zu stecken, denn die Gäste aus dem Norden, im letzten Jahr immerhin Tabellendritter, sahen gegen die TSV-Betonabwehr kaum einen Stich, zumal sich der immer noch nicht ganz fitte Christian Kuckuk (Kreuzband-OP im Januar) im Tor der Zeit in ausgezeichneter Form befindet. Gegen Dessau 20, gegen Zerbst 18 Gegentore, nur auswärts bekommen die Klaaßen & Co. immer den Kasten voll.
„Insgesamt können wir mit dieser Leistung zufrieden sein, auch wenn in der ersten Hälfte im Angriff die Säge häufig klemmte. Heute haben wir das Spiel in der Abwehr gewonnen“, so Spielertrainer Peter Klaaßen. Die angesprochene erste Hälfte war wirklich kein Handballleckerbissen. Beide Abwehrreihen dominierten das Geschehen, ließen den gegnerischen Rückraum kaum zur Entfaltung kommen. Die Hausherren gingen zwar schnell in Führung, waren optisch deutlich überlegen, konnten diese aber nicht weiter ausbauen. Den etatmäßigen Rückraumspielern gelangen gerade einmal zwei Tore (Enke und Schendel), außer über den Kreis ging nach vorn kaum etwas. Doch da sich die Gäste ebenfalls in der Offensive die Zähne ausbissen, konnten die Reichardtswerbener eine knappe 9:8 Führung mit in die Pause nehmen.
Mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte kamen die Gäste dann überraschend vollends unter die Räder. Ohne Polens Ex-Nationalspieler Subocz (jetzt Co-Trainer von Bogdan Wenta beim SC Magdeburg), Daudert (verletzt) und den nur sporadisch eingesetzten Schmidt (zusammen 34 von 41 Toren beim 31:41 in Zerbst) ging beim HSV nichts mehr. Aus dem knappen 9:8 machte der TSV binnen 15 Minuten eine komfortable 20:12 Führung, die gleichzeitig mehr als eine Vorentscheidung war. Endlich drehte auch Klaaßen auf (vor der Pause ohne Tor) und Jan Schmidt überzeugte nach der berechtigten Roten Karte gegen Jänckel mit Mannschaftsgeist und Durchschlagskraft. Hinter hatten Eichardt und „Urlauber“ Stößer alle Fäden in der Hand. „So stelle ich mir eine Mannschaft vor, auch wenn es immer mal Reibungspunkte gibt. Nur wann schaffen wir dies auch mal auswärts ?“, so die hypothetische Frage von Coach Wolf-Dziura. Da wartet mit der HSG Wolfen in der kommenden Woche ein im wahrsten Sinne harter Brocken.
Die Reichardtswerbener stehen mit 4:4 Punkten auf Platz 8 der Tabelle, für den HSV 2000 Zerbst gehen „die Wochen der Wahrheit“( Zitat aus der Zerbster Volksstimme) weiter.

TSV mit: Kuckuk im Tor; Baumgarten, Eichardt, Enke 3, Jänckel 3/1,
              Graßmeyer 5/4, Klaaßen 6, Nöhring (n.e.), Rößler, Schendel 4,
              A. Schmidt, J. Schmidt 5, Voigt, Stößer
 

aus Zerbster Sicht

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